Wie die Mülheimer Feuerwehr im Jahr hunderte Tiere rettet
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Mülheim. 272 Einsätze mit Tieren zählte die Mülheimer Feuerwehr bereits in diesem Jahr. Meist müssen Hunde und Katzen im Tierheim abgegeben werden. Aber auch bei Spinnen und Schlangen wird die Feuerwehr gerufen. Reptilien kommen vor, sind aber selten im Einsatz-Alltag.
Die Feuerwehr löscht nicht nur Brände, sie pumpt auch vollgelaufene Keller aus, holt eingeklemmte Insassen aus verunglückten Autos und entsorgt Bäume, die die Straßen versperren. Technische Hilfeleistung nennt sich das, und dazu gehören auch jene Einsätze, die sich um die Rettung von Tieren drehen. 272 Mal ist die Feuerwehr in diesem Jahr schon bei Einsätzen mit Tieren zu Hilfe geeilt, wobei manchmal nicht ganz klar ist, wer da vor wem gerettet wird, wenn es sich um giftige oder vermeintlich giftige Kreaturen handelt.
Vor rund zwei Wochen kam Angestellten in einem Mülheimer Bekleidungsgeschäft beim Öffnen einer Sendung aus Fernost eine dicke Spinne entgegen. Jemand trat dem achtbeinigen Monster zwar beherzt mit einem Staubsauger entgegen, doch als sie da drin war, die Spinne, wurde doch lieber mal die 112 angerufen, berichtet Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes.
Entwichene Kobras sind eher selten
Giftspinnen machten unlängst ja Schlagzeilen, weil sie gelegentlich in Bananenkisten mitreisen. Die Feuerwehr ging kein unnötiges Risiko ein und nahm den ganzen Staubsauger mit zu einem Experten. Der öffnete den Staubsaugerbeutel und erkannte – eine Hausspinne. Ein zwar äußerst imposantes Exemplar, aber eben harmlos.
Kobra-Suche in Mülheim
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Schlangen kommen vor, sind aber selten im Einsatz-Alltag. Sieht man mal von der entwichenen Monokel-Kobra ab, die die Heimaterde vor vier Jahren in Atem hielt, hat es die Feuerwehr meist mit harmlosen Hunden und Katzen zu tun, die ausgebüchst sind oder Fremden zugelaufen, und die die Feuerwehr auch außerhalb der Öffnungszeiten des Tierheims über Nacht in vorbereitete Räume (mit Futter und Wasser) stecken kann.
Halter müssen Tiereinsätze bezahlen
Die Hunde bleiben oft nicht lange: Meist sind sie ihrem Halter in Mülheim oder Oberhausen weggelaufen, wie die drei, die Tierheimleiterin Marion Niederdorf am Dienstagmorgen als Neuzugang registriert hat und gleich wieder zurückgeben konnte. Die Gebühr von 150 Euro für den Feuerwehreinsatz müssen die glücklichen Halter dennoch bezahlen. „Solche Tiereinsätze sind kostenpflichtig, wenn wir wissen, wer der Besitzer ist“, sagt Thorsten Drewes.
Fast ein Fünftel sind „tierische“ Einsätze
Bei den Technischen Hilfeleistungen der Feuerwehr sind etwa 18 Prozent „tierische“ Einsätze.
So musste im vergangenen Jahr eine Wand aufgestemmt werden, weil eine Katze zwischen Hauswand und Garage eingeklemmt worden war.
Eine Schlange auf einer Terrasse versetzte die Hausbewohner in Angst. Die Feuerwehr fing die harmlose Natter ein.
Auch zu Großtiereinsätzen werden die Feuerwehrleute gelegentlich gerufen: Im letzten Jahr musste ein Pferd, das in einen Graben gestürzt war, aufgerichtet werden. Die Feuerwehr macht das mit einem Pferdehebegeschirr. Ein Tierarzt, der das Pferd ruhig stellt, ist dann immer mit dabei.
Der Klassiker, Katzen aus Bäumen zu holen, kommt auch immer wieder mal vor. Doch wenn die Feuerwehr anrückt, sucht die Mieze oft schon von selbst das Weite.
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