Mülheim an der Ruhr. . Mit dem Kunst-Cirque My!Laika trat eine preisgekrönte Truppe im Zirkuszelt auf der Wiese hinter dem U-Bahnhof Eichbaum in Mülheim auf. Die Artistengruppe aus Frankreich zeigte eine Show jenseits des klassischen Zirkus und vereinte Theater, Tanz, Musik und Comedy-Elemente.
Seit über zwei Monaten steht im Rahmen des Projektes „ B1/A40 – Die Schönheit der großen Straßen“ ein offenes Zirkuszelt auf der Wiese hinter dem U-Bahnhof Eichbaum in Heißen. „8 ½ Circus Space“ von Volker Lang ist Skulptur und Bühne zugleich. Am Wochenende wurde es nun endlich als echte Bühne genutzt – und lockte zur Freude von Kurator Markus Ambach viele Anwohner und Zuschauer aus der Umgebung an.
„Genau diese Leute möchten wir mit unseren Inszenierungen erreichen“, sagt Ambach. „Es ist toll, dass heute über 150 Menschen gekommen sind, um sich die Darbietung anzuschauen.“ Und es war nicht irgendeine Gruppe, die sich Volker Lang und Markus Ambach für das Spektakel am Wochenende ausgesucht hatten: Mit dem Kunst-Cirque My!Laika holten sie eine preisgekrönte Truppe auf die Bühne. Die Artistengruppe aus Frankreich – bestehend aus den vier internationalen Artisten Eva Ordonez Benedetto (Argentinien), Salvatore Frasca (Italien), Elske van Gelder (Niederlande) und Philine Dahlmann (Deutschland) – zeigte eine Show jenseits des klassischen Zirkus und vereinte Theater, Tanz, Musik und auch Comedy-Elemente auf der Bühne.
In ihrer Performance-Kunst präsentierten die Künstler eine gelungene Mischung aus Bodenakrobatik, Kunstrad und einer Darbietung am Seil, gepaart mit tänzerischen und musikalischen Elementen.
Zuschauer schauten zu tief ins Glas
Ulrike Nass und ihr Ehemann wohnen direkt am Feld, auf dem das Zelt steht. „Wir waren neugierig, was hier wohl heute so passiert“, sagt Ulrike Nass. „Ich find es richtig gut, hätte ich so gar nicht gedacht. Es ist einfach mal etwas anderes.“ Auch andere Anwohner waren erstaunt über die Darbietung der Künstlergruppe. Dass auffällig viele Kinder unter den Zuschauern waren, wunderte Markus Ambach nicht. „Die Kinder aus der Umgebung nutzen das Zelt schon, seit es hier steht, als ihr kleines Zirkuszelt“, sagt der Kurator lachend. „Es freut mich, dass alle neugierig sind und heute gekommen sind.“
Ein wenig überschattet wurde das Spektakel durch Zuschauer, die etwas zu tief ins Glas geschaut hatten. Kurzweilig drohte die Situation zu eskalieren. Als jedoch alles friedlich aufgelöst worden war, schauten alle Beteiligten entspannt zurück auf die Veranstaltung.
„Heute hat es endlich gepasst“, freut sich eine Besucherin
Luisa Gerlach, die aus Fulerum gekommen war, um sich den Kunst-Cirque My!Laika anzuschauen, zeigte sich überaus zufrieden. „Bis jetzt habe ich es leider nicht geschafft, mir Inszenierungen aus dem Projekt B1/A40 anzuschauen, aber heute hat es endlich gepasst“, sagt die 24-Jährige. „Ich finde es toll, dass uns die Möglichkeit geboten wird, solche kleinen kulturellen Veranstaltungen so öffentlich genießen zu können – und das umsonst.“
Und da die 24-jährige Mülheimerin obendrein auf etwas skurrile Kunst steht, sei der Abend für sie ganz besonders sehenswert gewesen.