Mülheim. . Kuchen und Currywurst essen oder aber Minigolf spielen, um die Sanierung von Schloß Broich zu unterstützen: Mülheims Bürger zeigen sich hilfsbereit und kreativ, um Geld einzuspielen für die millionenschwere Sanierung von Schloß Broich.

Langsam formieren sich die „Schloss-Retter“. Unter diesem Titel wirbt die Mülheimer Stadtmarketing- und Tourismusgesellschaft MST um Spenden für die Sanierung des maroden Broicher Schlosses. Privatleute und Unternehmen wollen die Verantwortlichen gewinnen, einen finanziellen Beitrag zu leisten. Doch vor allem setzt das MST-Team darauf, das Schloß Broich langfristig als Spendenziel zu etablieren. Die ersten Aktionen, deren Erlös in die Sanierung gesteckt werden soll, stehen bereits fest.

Der Auftakt lief schon, als es die Schloss-Retter noch gar nicht offiziell gab: Im vergangenen Jahr machte die Inhaberin der „Mölmschen Leckereien“, Brigitte Ruß, den Anfang. Schräg gegenüber von Schloß Broich liegt ihr Café; also ist sie praktisch deren Nachbarin und wollte etwas zur Sanierung beitragen: Deshalb backte sie Kuchen, und ihre Gäste konnten pro Stück so viel geben, wie sie wollten. „300 und etwas Euro kamen so zusammen“, sagt MST-Prokuristin Heike Blaeser-Metzger, „Frau Ruß’ Hausbank hat das auf 500 Euro aufgerundet.“ Es waren die ersten gespendeten Euro fürs Schloss.

Edeka-Azubis starten Retter-Aktion noch im August

Eine ganze Reihe von Ideen hat die MST seit dem Start der Schloss-Retter-Aktion Mitte Juni erreicht. Konkret geplant und terminiert sind bisher jedoch nur zwei Aktionen. Bei einer davon geht’s um die Currywurst: Auszubildende von Edeka-Paschmann werden am 22. und 23. August in den fünf Mülheimer Filialen Currywurst, Mettbrötchen und Berliner zugunsten der Sanierung verkaufen. „Als Mülheimer Unternehmen ist es uns wichtig, uns einzubringen“, sagt Stefanie Lindemann, die stellvertretende Filialleiterin an der Mannesmannallee und als Azubi-Beauftragte für die Aktion verantwortlich ist. „Es werden Azubis aus allen Lehrjahren beteiligt sein“, berichtet sie und, dass dies für sie eine Premiere ist: „Es ist die erste Aktion, die wir in diesem Rahmen machen.“

Auch Diana Ross-Frank versucht für das Schloß Broich Neues: Die Betreiberin der Tennis- und Minigolfanlage an der Holzstraße 111 wird am 14. September die Hälfte der Tageseinnahmen für die Schloss-Sanierung spenden. „Falls es an dem Tag in Strömen regnet, werden wir die Aktion verschieben“, verspricht Diana Ross-Frank, die ebenfalls spontan entschloss: „Da müssen wir auch was machen.“ Immerhin liege das Schloß Broich „nur einen Steinwurf entfernt“. Apropos Steine: „Unsere Bahnen sind Naturbahnen aus demselben Steinbruch wie die Schloß-Broich-Steine.“ Das verbindet. Außerdem, findet Diana Ross-Frank: „Es ist wichtig, das Schloss zu erhalten.“

MST für weitere Ideen offen

Die MST ist für alle weiteren Ideen offen und unterstützt die jeweiligen Organisatoren gerne bei der Pressearbeit. „Alle Aktionen werden zudem begleitet und mit einem Artikel und Foto auf unserer Homepage veröffentlicht“, verspricht Heike Blaeser-Metzger, die auch hofft, Schulen und Kindergärten mit kreativen Ideen gewinnen zu können.