Mülheim. Rund 2500 Gothic- und Metalfans pilgerten zur 15. Auflage des dunkel-romantischen Festival “Castle Rock“ im Broicher Schlosshof. Eine der Besucherinnen unterbrach dafür sogar ihre Europareise. Vor allem die Atmosphäre des Festivals wird gelobt, denn über die Jahre ist es richtig familiär geworden.
Einen Tag zur Erinnerung und zwei Tage, um abzurocken – unter diesem Motto begingen rund 2500 Gothic-Fans die 15. Auflage des Castle-Rock-Festivals im Broicher Schloßhof. Bereits seit 15 Jahren ist Castle Rock fester Bestandteil des Mülheimer Ruhr-Sommers.
Wie es sich für solch eine Ausgabe gehört, durften die Besucher in Erinnerungen schwelgen. Am Freitag standen deshalb ausschließlich Bands, welche die ältere aber auch die neuere Historie des Festivals geprägt haben, auf der Bühne. Mit „Letzte Instanz“ war sogar eine Band mit dabei, die schon bei der Geburtsstunde von Castle Rock mit von der Partie war. „Es ist schon etwas Besonderes, wenn sich ein Festival über so lange Jahre etabliert und auch hält“, findet Michael Bohnes vom Mülheimer Kulturbetrieb. „Viele Besucher sind uns über all die Jahre treu geblieben, aber es sind natürlich auch neue hinzugekommen.“ Wie treu, zeigte sich besonders Freitagabend während des WM-Spiels. Obwohl das Spiel im Schloss nicht übertragen wurde, feierten über 1000 „schwarzbunt“ gekleidete Fans zu ihrer Musik und überließen das Anfeuern anderen.
Fan reiste aus Australien an
Elf Bands rockten am Wochenende die Bühne im Innenhof des Schlosses, darunter etwa „Scream Silence“, Eden weint im Grab“ oder „A Life Divided“. Headliner am Samstag waren „Ensiferum“ aus Finnland, die einen Tag zuvor noch in Spanien aufgetreten sind. Auch bei der Jubiläumsausgabe zeigte sich, dass das Festival zwar klein aber überaus beliebt ist. Selbst aus Nachbarländern wie Holland oder Belgien waren Fans extra nach Mülheim gereist.
Jubiläum beim Castle Rock
Den wohl weitesten Weg hatte die Australierin Jen. Sie macht momentan eine Europareise und hat auf einem anderen Gothic-Festival gehört, dass sich ein Abstecher zum Castle Rock nach Mülheim durchaus lohnen würde, was sich im Nachhinein dann auch bestätigte. Nicht nur wegen der angesagten Gruppen zieht es die Fans regelmäßig zum Schloss Broich. „Es ist die Atmosphäre hier, die einfach einmalig ist“, meint Karsten aus Speldorf. „Die Kulisse natürlich und man kennt sich einfach – es ist total familiär geworden.“ Und Nicole fügt hinzu: „Hier nehmen sich die Bands auch noch richtig Zeit für ihre Fans, für Autogramme aber auch mal für ein Schwätzchen.“
Zeit zum Verschnaufen haben Michael Bohnes und sein Team jetzt nach dem Festival aber nicht. Denn es gilt immer: nach Castle Rock ist vor Castle Rock. Deshalb haben die Vorbereitungen für das nächste Jahr auch schon längst begonnen. Damit die nächste Ausgabe wieder ein voller Erfolg wird und an die letzten 15 Jahre anknüpfen kann.