Mülheim. . Sie arbeiten, wenn andere feiern und helfen, wenn die Not am größten ist: Svenja Serfort und Martin Meier sind zwei von ca. 400 Ehrenamtlichen beim DRK Mülheim. Weitere Helfer werden immer gebraucht.
Auf Konzerten und Veranstaltungen sind sie meist die stillen Helfer im Hintergrund, die von den Besuchern nur am Rande wahrgenommen werden. Doch ihre Anwesenheit ist immens wichtig – vor allem, wenn es zum Ernstfall kommt. Svenja Serfort und Martin Meier sind zwei von rund 400 Ehrenamtlichen, die beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Mülheim helfen.
Wie gut, dass Svenja Serfort und Martin Meier auch privat ein prima Team sind. Sonst würden sie sich vermutlich nicht so häufig sehen. Denn viel von ihrer Freizeit geht für das Ehrenamt ab. „Aber dafür macht es uns große Freude“, sagen die beiden. Der 32- und die 33-Jährige lernten sich vor 13 Jahren in ihrer Ausbildung zum Rettungshelfer kennen. Seitdem sind sie ein Paar und gehen neben ihren Berufen als Krankenschwester und Außendienstmitarbeiter einer Brauerei der Leidenschaft Ehrenamt nach.
Ein wahnsinniger Personalaufwand
Martin Meier ist als Kreisbereitschaftsleiter Chef der Ehrenamtler in Mülheim und erster Ansprechpartner für die Helfer. Er vertritt sie im Vorstand des DRK, schreibt Einsatz- und Dienstpläne oder kümmert sich um die Haushaltsplanung. Freundin Svenja hat die Rettungsdienstleitung übernommen und verbringt „um die acht Stunden in der Woche“ mit der Freiwilligenarbeit.
Engagieren in vielen Bereichen
Die beiden Wachen des DRK Mülheim befinden sich an der Hansastraße und der August-Schmidt-Straße, die Geschäftsstelle des Kreisverbands an der Löhstraße 18. Weitere Bereiche, in denen sich Ehrenamtliche engagieren können, sind etwa das Jugendrotkreuz, die Katastrophenhilfe oder die Kleiderkammer. Das DRK bietet auch Seminare an.
Weitere Info: www.drk-muelheim.de oder 45 00 60.
Die Aufgaben des DRK sind in mehrere Bereiche unterteilt, etwa „Rettungsdienst, Hausnotrufdienst und Notfallseelsorge“, erklärt Martin Meier. Dahinter stecke ein wahnsinniger Personalaufwand. Die ehrenamtliche Kraft sei eben unersetzlich. Dabei werde es generell immer schwieriger, auf Freistellungen des Arbeitgebers zu bauen. „Daher setzen wir sehr auf die Hilfe von Studenten, Arbeitslosen, FSJlern oder Bufdis.“ Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie verarzten kleinere Verletzungen auf Festivals wie dem Ruhr Reggae Summer oder versorgen Einsatzkräfte und Betroffene wie etwa in den turbulenten Wochen nach Sturmtief „Ela“. Außerdem begleiten sie die Notfallseelsorge oder fahren Essen aus.
Vielen Menschen wurde geholfen
Serfort und Meier sind selbst lange im Rettungsdienst gefahren, haben vielen Menschen in Notsituationen geholfen. „Man sieht auch Schlimmes“, wissen die beiden. Ein Kind reanimieren zu müssen oder einen Schwerverletzen zu versorgen sei etwas, „was man nicht so schnell vergisst“. Aber das Sprechen mit dem Partner oder den Kollegen helfe dabei, das Erlebte zu verarbeiten. Und dann gibt es ja noch die positiven Fälle, in denen man helfen konnte. „Manche bedanken sich nach dem Einsatz.“
Schön sei auch das Miteinander mit den Kollegen. „Es sind schon etliche Freundschaften entstanden – und Partnerschaften“, lachen die beiden.