Mülheim. Bahn kündigt die Eröffnung für Ende des Jahres an. Rund um die Uhr -Betrieb werde es nicht geben. Zu teuer. Verhandlungen der Stadt mit möglichen Betreibern PIA und Hering Bau laufen,
Der Bau der für die Bahn rund 600.000 Euro teuren Örtlichkeit erscheint wie ein Schildbürgerstreich. Die einzige Möglichkeit, in der Innenstadt rund um die Uhr eine öffentliche Toilette aufsuchen zu können, besteht an der Leineweber Straße. Schwierig für Ortsfremde, das – vielleicht im Falle eines Zwischenstopps am Hauptbahnhof – zu recherchieren, wenn er mal „muss“. Auch die Bahnhofstoilette wird, dass sei laut Stadtsprecher Wiebels sicher, nicht 24 Stunden geöffnet sein. Zu teuer!
Stadt ist soziale Kontrolle wichtig
Seit der Überraschung der Mülheimer, nach der 2,5 Millionen Euro teuren Modernisierung des Hauptbahnhofs immer noch kein WC vorzufinden, hatte die Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld schon 2007 damit begonnen, der Angelegenheit bei der Bahn, „bis hin nach Berlin Nachdruck zu verleihen“, so Wiebels, und eine Zusage für den WC-Bau (bis 2010) erwirkt. Sie habe, so Volker Wiebels, immer wieder ihre Kontakte eingesetzt, um den Bauprozess zu beschleunigen. dafür gab sie der Bahn die Zusage, die Stadt werde die Toilette betreiben. Dann aber verzögerten Feuchtigkeitsschäden und andere bauliche Mängel die Bauarbeiten bis heute. Das Drama dauert an.
Die Arbeiten der WC-Anlage seien nun fast abgeschlossen, so ein Bahnsprecher. „Zurzeit laufen die Abnahmen und Mängelbeseitigungen. Diese werden kurzfristig abgeschlossen. Hiernach kann die Inbetriebnahme erfolgen.“ Da die WC-Anlage nicht von der Bahn oder von der Stadt Mülheim selbst betrieben werde, sondern von einem externen Betreiber, werden nach der Übergabe an ihn weitere Arbeiten durchgeführt. Aus Sicht der Bahn werde die Eröffnung der WC-Anlage frühestens im vierten Quartal erfolgen.
Stadt steht mit Betreiber in Verhandlungen
Für die Vergabe an einen Betreiber sei die Stadt zuständig, bestätigt Wiebels. „Wir warten nur darauf, dass die Bahn die Bauarbeiten für beendet erklärt. Im Bezug auf den Betreiber sind wir noch in Verhandlungen“, so Wiebels. Wichtig sei der Stadt auf alle Fälle eine soziale Kontrolle, zum einem technischer Art mit automatischer Türanlage, als auch durch die dauerhafte oder temporäre Anwesenheit von Reinigungspersonal.
Es bestehe die Möglichkeit, dass PIA (Paritätische Initiative für Arbeit) den Betrieb alleine übernehme, oder das Unternehmen Hering Bau oder beide zusammen. Entschieden werde das nach der parlamentarischen Sommerpause, so Wiebels.
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Burkhard Strunk, Leiter der Abteilung Service und Facilities von Hering Bau: „Wir würden ein faires Wertbon-System einführen.“ Das in Kooperation mit der Bahn bestehende „Rail & Fresh“-System werde es nicht sein. Er verweist auf die Seite www.sani-good.com.