Mülheim. Aus dem ehemaligen Lokal in der Innenstadt soll nun eine Erweiterung für das Kunstmuseum werden. Dafür gab der Kulturausschuss grünes Licht. In den letzten Jahren hatten sich verschiedene Gastronomen an dem Lokal versucht.

Die Palette im Gebäude der Alten Post am Synagogenplatz war einst angesagter Treffpunkt für die Jugend und jung Gebliebene. In den letzten Jahren hatten sich verschiedene Gastronomen an dem Lokal versucht und waren gescheitert. Nun soll die „Palette“ wieder Farbe bekennen – aber nicht mehr als Kneipe, sondern als Erweiterung des Kunstmuseums – u.a. um den Filmbereich.

Für die Umnutzung der Räume hatte sich der Kulturausschuss bereits Anfang November 2013 einstimmig positiv ausgesprochen. Der Immobilien-Service der Stadt wurde beauftragt, die Kosten zu ermitteln. Passiert ist seitdem nichts. „Wir warten auf Zahlen, da bauliche Veränderungen nötig sind“, sagt Kulturbetriebsleiter Frank Baudy.

Hochburg des Experimentalfilms

Museumsleiterin Beate Reese hatte das Konzept vor über einem halben Jahr im Kulturausschuss präsentiert. Den neuen Bereich zum 20-jährigen Jubiläum des Kunstmuseums in der Alten Post am 23. und 24. August einzuweihen, „das hätte ich mir gewünscht“, sagt Beate Reese. Daraus wird wohl nichts. Aber es gibt einen nächsten Wunschtermin für die Eröffnung der Palette im neuen Gewand: Der 60. Geburtstag von Helge Schneider am 30. August 2015: „Das wäre schön.“

Geplant ist, dass in dem großen Raum der Palette die Brücke zwischen der Filmstadt Mülheim zur Kunst geschlagen wird. Mit Filmemachern wie Werner Nekes, Dore O., Christoph Schlingensief, Helge Schneider, Rainer Komers und anderen gibt es in der Stadt an der Ruhr eine starke Bewegung, die besonders den Kurz-, Avantgarde- und Experimentalfilm beförderte. Einige Arbeiten befinden sich bereits in der Sammlung des Kunstmuseums. In der Palette sollen die Mülheimer künftig die Möglichkeit haben, sich die Filme auf einem Flachbildschirm oder per Beamer anzuschauen. „Dabei wollen wir uns verstärkt auf Kurzfilme konzentrieren“, so Beate Reese.

"Artothek" mit dauerhaftem Standort

Daneben soll das große Lokal, das derzeit leer geräumt ist, als „Multifunktionsraum“ genutzt werden. Mehr Platz könnte es künftig auch für den Museumsshop geben, der zur Palette hin erweitert werden soll. „Dafür müsste zwischen dem Foyer des Kunstmuseums und der Palette eine Verbindungstür geschaffen werden.“ Ein kleiner Café-Bereich sei denkbar. Aber nur mit Automaten und Selbstversorgung, „weil ich es für wichtiger halte, dass die Museumsbesucher in die Cafés in der Stadt gehen“, betont Reese.

Weiterhin ist geplant, die „Artothek“, die Bilderausleihe an Privatpersonen, dauerhaft in der Palette unterzubringen. Ein Teil der Werke zum Mitnehmen könnte ausgestellt werden. Vielleicht findet Helge Schneider anlässlich seines 60. Geburtstages Spaß daran, eine Leihgabe mit nach Hause zu nehmen.