Bei der Sitzung des Kulturausschusses ging es gestern ein bisschen zu wie auf einem Basar – wer soll das bezahlen? Auslöser waren 20 000 € für Pflege- und Sanierungsarbeiten von Kunst im öffentlichen Raum nebst zusätzlichen 5000 € für den Erhalt von Werken im Kunstmuseum im Rahmen der Etatberatungen. Zur Kunst im öffentlichen Raum gab es einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDU, Grünen, MBI und Linken.

Die CDU zuckte zunächst wieder zurück, kritisierte die Formulierung der Vorlage, die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen des Kunstmuseums um 20 000 € zu erhöhen. „Wir wollen eine Konsolidierung des Haushalts und keine Erweiterung des Kulturetats“, so Petra Seidemann-Matschulla. Später sollte sie einlenken: „Wir haben mit dem Weg noch ein Problem, das war wohl ein Übermittlungsfehler“. Dass das zusätzliche Geld für Kunst im öffentlichen Raum nicht zu Lasten des eh schon mageren Kultur-Etats gehe, darüber waren sich die Parteien mit Ausnahme der FDP grundsätzlich einig: „Der Kulturhaushalt hat zum Sparen immer überproportional beigetragen“, sagte Dr. Daniela Grobe (Grüne). Und 20 000 € seien nicht extrem hoch angesetzt. Zudem „können wir ein politischen Signal abgeben, dass hier Handlungsbedarf besteht und der Kulturetat erhöht werden muss“. Kunstwerke im öffentlichen Raum, argumentierte Margarete Wietelmann (SPD), „sind Werte für eine Stadtgesellschaft, die es zu erhalten gilt, da sind wir in der Verpflichtung“. Johannes Brands (CDU) machte den Vorschlag, nach einer „kreativen Lösung“ zu suchen, Einrichtungen, die an der Stadtbildförderung beteiligt seien wie MST und Immobilienservice anzusprechen. Für die FDP lehnte Werner Seeger die Erhöhung rundweg ab, „weil das Geld dann jemand anderem aus dem Etat genommen werden muss“. Letztlich einigte man sich dann doch auf die Forderung einer Erhöhung des Kulturetats um 25 000 € im Haushaltsplan 2014.

Auf breite Zustimmung stieß das Konzept von Museumsleiterin Dr. Beate Reese über die zukünftige Nutzung der Palette, nachdem die intensive Suche nach einem Gas-tronom gescheitert war, wie Kulturbetriebsleiter Frank Baudy betonte. Die Idee ist eine Erweiterung des Kunstmuseums um die Sammlung maßgeblicher Filmemacher, die in Mülheim gewirkt haben und dies noch tun wie Werner Nekes, Dore O., Rainer Komers, Helge Schneider, der verstorbene Christoph Schlingensief und andere. In einem Raum mit Mediathek kann man sich über Monitore selbst ausgewählte Filme ansehen, während daneben die Bilderausleihe, der erweiterte Shop und Sitzmöglichkeiten zum Verweilen einladen.