Mülheim. Der vor einem Monat verhängte Aufnahmestopp gegen das Mülheimer Bonifatius-Heim wird „vorerst“ nicht verlängert. Die städtische Heimaufsicht prüfte das Haus erneut und fand keine gravierenden Pflegemängel mehr. Die Behörde bleibt aber wachsam - und die interne „Task Force“ vor Ort.

Das Senioren- und Pflegezentrum Bonifatius darf ab Freitag, den 18. Juli, wieder Bewohner aufnehmen. Der vor genau einem Monat durch die städtische Heimaufsicht ausgesprochene Belegungsstopp läuft aus und wird „vorerst“, wie es heißt, nicht verlängert.

Nach Mitteilung der Stadt fand in der vergangenen Woche erneut eine unangemeldete Prüfung im Haus an der Hingbergstraße statt. Dabei ging es vor allem um den Zustand der Bewohner und um die Frage, inwieweit frühere Mängel in der Pflege und Dokumentation beseitigt wurden. „Die Heimaufsicht war mit insgesamt vier Kräften vor Ort und hat jeden Bewohner gesehen“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels.

Konkret wurden 138 Personen persönlich aufgesucht und befragt, sieben erteilten hierzu kein Einverständnis. Das Fazit der Heimaufsicht lautete: Es sind keine gravierenden Mängel festzustellen, insbesondere nicht pflegerischer Art, und die Bewohner äußerten sich „durchweg zufrieden mit der Einrichtung“.

Interne Kommunikation soll verbessert werden

Das Bonifatius-Haus bleibe aber im Blick und werde auch in den nächsten Wochen „engmaschig durch die Aufsichtsbehörde überprüft und beraten“, betont die Stadt.

Die Maternus GmbH als Betreiberin erklärte am Donnerstag, Bonifatius freue sich auf neue Bewohner, die ab sofort ohne weitere Bedingungen aufgenommen werden könnten. „Die Qualität der Pflege ist wieder auf einem guten Niveau“, versichert das Unternehmen. Es sei gelungen, die Situation schnell und nachhaltig zu verbessern, mit Hilfe einer „Task Force“ aus fünf erfahrenen Fachkräften. Diese sind seit dem 13. Juni im Haus und sollen auch in den kommenden Wochen noch in der Einrichtung bleiben.

Um die Qualität dauerhaft zu sichern, will man auch die interne Kommunikation verbessern: „Auf regelmäßigen Mitarbeiterversammlungen werden jetzt Hinweise und Erfahrungen ausgetauscht und Arbeitsabläufe optimiert.“ Wohnbereiche sollen nach Auskunft von Maternus nicht geschlossen werden.