Mülheim. . Die 1. Bierbörse lockt experimentierfreudige Genuss-Trinker aus Mülheim und Umgebung. Flüssige und feste Nahrung gab es in großer Bandbreite. Am Samstagabend war richtig ‘was los auf der Stadthallenwiese.

Jürgen Herzog ist eigens mit der Bahn aus Mönchengladbach angereist, um sich die erste Mülheimer Bierbörse anzusehen, die am Wochenende im Stadthallengarten stattfand. „Davor fand die Börse in der Innenstadt von Viersen-Dülken statt.“

Das sei ganz anders gewesen, erklärt Herzog, der ein helles Augustiner genießt. Am Sonntagmittag verlaufen sich die Besucher zwischen den Bierständen und Buden noch ein wenig. Alles ist nett herausgeputzt. Ein Stand sieht aus wie ein Leuchtturm, eine Theke ist in einem alten Kinderkarussell eingebaut.

Wenig Betrunkene

Am Samstagabend ging es jedoch feuchtfröhlich zu, wie die Freunde Grisu, Fuzzy, Friederike und Katharina berichten. Es sei zum Schluss relativ voll gewesen. „Der Platz, viele Besucher und wir auch“, lacht Grisu, ein Flensburger Pils vor sich. Seemannslieder schallen über die Wiese. „Seefahrerlieder gehen immer“, sind sich die vier jungen Leute einig. „Noch zwei, drei Bier, dann geht’s nach Hause auf die Couch“, teilen sie bestens gelaunt mit. Lars Badura macht die Bierbörsen-Tournee durch Deutschland mit. Mülheim ist seine zehnte Station seit Mai.

Er ist zufrieden mit dem Auftakt an der Ruhr, und den Mülheimer Kunden. „Die Stimmung war gut, es gab wenig Betrunkene“, sagt Badura. Der Stadthallengarten sei ein guter Ort, findet der Herr des großen Piratenschiffes, und schenkt dabei seine Störtebecker Biere an seine frühen Kunden aus. „Wir sind eine Stralsunder Biermanufaktur von 1827“, erklärt der Wirt, mit einem großen Biersorten-Repertoire. Schwarzbier, helles Pils oder das prämierte Bernstein-Weizen empfiehlt er, verweist auf das rauchige Whiskey-Bier.

Biertrinker-App „Untapped“ positiv bewertet

Bastian Graupner testet mit Freunden sein Pils und ist zufrieden. „Das ist ziemlich herb – kann man um 1 Uhr schon mal trinken“, findet der Mülheimer. Beim „Haus der 131 Biere“ gibt es alle Exoten, von denen man gehört hat. Vom legendären „Bölkstoff“, bekannt aus den Werner Comics, über Starkbiere, wie zum Beispiel das 14-prozentige Schweizer „Samichlaus“, bis hin zu Hanfbieren, die ein paar junge Männer testen wollen.

Max Zellmer, mit Freunden aus Bochum und Essen unterwegs, hat das getestete Hohentanner Pils gerade auf der Biertrinker-App „Untapped“ mit dreieinhalb Sternen positiv bewertet. Die jungen Leute wollen es nicht übertreiben mit dem Trinken, genießen den Sonntagmittag, wie auch Nino Serra mit seinen Freunden. Sie sind bei den belgischen Bieren gelandet, trinken genussvoll aus Kelchgläsern neunprozentiges Prior Tongerlo. „Man trinkt angeblich in Belgien die Hefe im Pinnchen separat, bei uns ist sie allerdings schon drin“, erklärt Serra lachend.

Viele Ess- und scheinbar unzählige Getränkestände laden zum Genießen ein, die mobile Juke Box begleitet die Gäste mit fetzigem Rock’n Roll. Der Bierbörsen-Auftakt scheint geglückt.