Mülheim. . Roberto Ciulli beugt sich nach Abstimmung mit dem Publikum der Konkurrenz: Damit auch kein Freund der Weißen Nächte am Sonntag auf das Finale mit Jogis Jungs verzichten muss, wird das Stück „Gott“ von Woody Allen und auch das Rahmenprogramm um eine Stunde vorverlegt.

Roberto Ciulli beugt sich nach demokratischer Abstimmung mit dem Publikum der Konkurrenz: Damit auch kein Freund der Weißen Nächte am Sonntag auf das Finale mit Jogis Jungs verzichten muss, wird das Stück „Gott“ von Woody Allen und auch das Rahmenprogramm um eine Stunde vorverlegt. Danach bietet sich die Gelegenheit, gemeinsam mit dem Ensemble im Theater das Spiel zu verfolgen. Das verkündete der Theaterregisseur am Donnerstag vor einer voll besetzten Tribune.

Ein tolles Gesamtpaket

An die 900 Besucher waren nach der geplatzten Eröffnung am Mittwoch in den Raffelbergpark gekommen. Denn seit Jahren scheinen die Weißen Nächte den Regen magisch anzuziehen und macht es so Veranstaltern wie auch Besuchern oft schwer. „Die Wiese stand am Mittwoch komplett unter Wasser“, bedauert Sprecher des Theaters Tarek Khoury. „Die Bühne war nicht bespielbar und auch für unsere Gäste wäre es viel zu ungemütlich gewesen.“ Am Donnerstag hatte der Wettergott dann doch ein Einsehen.

Bei wolkenfreiem Himmel und angenehmen Temperaturen pilgerten zahlreiche Besucher schon lange vor Spielbeginn in den Raffelbergpark, um es sich entweder bei einem Glas Wein und einem Imbiss im Rosengarten gemütlich zu machen, oder aber das musikalische Vorprogramm des „Cologne World Jazz Ensemble“ zu verfolgen. Es ist das Gesamtpaket, das die Besucher jedes Jahr aufs Neue begeistert. „Die Atmosphäre im Park, die vielen Lichter und dann noch die Inszenierung im Freien – es ist einfach etwas ganz Besonderes“, meint Monika Bresser, die regelmäßig die Weißen Nächte besucht. „Und auch das Essen muss man einfach loben.“

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Spaziergang durch den Park

Aus ganz unterschiedlichen Gründen waren die Besucher zu den Weißen Nächten des Theater an der Ruhr gekommen. Die einen schauten sich lieber das Musikprogramm an, während sich die anderen schon weit vor Spielbeginn von Georg Büchners „Woyzeck“ Plätze auf der Tribune sicherten. Und sie taten gut daran. Aufgrund des Besucherandrangs mussten Mitarbeiter des Theaters in aller Schnelle diverse zusätzliche Stühle organisieren. Doch die Veranstalter waren gut vorbereitet. Neben Sitzkissen und Decken hatten sie auch genügend Regencapes auf Lager – nur für den Notfall. Dieser trat dann aber glücklicherweise nicht ein und „Woyzeck“ ging trocken über die Bühne.

Viele der Besucher nutzten nach der Vorstellung die Zeit für einen Spaziergang durch den Park in der Dämmerung. Denn erst am späteren Abend konnte man die illuminierte Kulisse so richtig genießen. Auch in diesem Jahr war der gesamte Park durch Fackeln und Lämpchen beleuchtet, die historische Fassade des Theaters in bunte Lichter getaucht. „Das ist der Augenblick, auf den ich mich immer am meisten freue“, meint Johanna Schreiber, die jedes Jahr extra aus Bochum anreist. „Nach schöner Musik und einem tollen Theaterstück, mit einem Glas Wein einfach die Atmosphäre genießen und die Seele baumeln lassen.“