Mülheim. . Das Umweltprojekt „Wandern für Wasser“ mit 200 Mülheimer Schülerinnen und Schülern finanziert im Süden Sambias vier Brunnen für zwei Dörfer. Die Aktion wurde von RWW, HRW und den Rotariern unterstützt und soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
Über Wasser denkt man normalerweise nicht weiter nach. Es ist, in Trinkqualität, hierzulande immer verfügbar, man braucht nur den Hahn aufzudrehen. In vielen afrikanischen Ländern ist das beileibe nicht so. Dort gibt es nicht einmal eine Wasserstelle pro Dorf. Oft laufen die Menschen kilometerweit, um ihre Kanister an einer Wasserstelle, einem Sumpf oder einem Fluss, aufzufüllen. Hygiene ist in einer solchen Mangelsituation kein Thema mehr.
Vertreter der Schülerinnen und Schüler der Karl-Ziegler- und der Luisenschule wissen das. Dennoch hören sie aufmerksam zu, als Beate Tohmé vom Kinderhilfswerk Global-Care Beispiele bringt aus Sambia, wo die Stiftung unter anderem mit dem Bau von Brunnen hilft.
Insgesamt 9400 Euro gesammelt
Tohmé bedankte sich im Aquarius-Wassermuseum für den Einsatz von 200 Schülerinnen und Schülern am „Internationalen Tag des Wassers“ am 22. März. Die Jugendlichen trugen symbolisch drei Liter Wasser vom Haus Ruhrnatur zum anderen RWW-Museum, dem Aquarius, und erinnerten mit der Aktion „Wandern für Wasser“ an unzählige Kinder in anderen Ländern, deren tägliche Aufgabe das Wasserschöpfen für ihre Familien ist – oft genug, anstatt zur Schule zu gehen.
Unter der Federführung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW) und unter der tatkräftigen Beteiligung der Rotarier (Mülheim Uhlenhorst) und der Hochschule Ruhr-West kamen bei der Aktion insgesamt 9400 Euro zusammen. Mit der Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vervierfacht sich die Summe, wie RWW-Geschäftsführer Dr. Franz-Josef Schulte erläuterte. Was letztlich vier Brunnen für zwei Dörfer im Süden Sambias bedeutet, wie Beate Tohmé anhand von Fotos dokumentierte. „Die Familien und die Kinder“, sprach sie die Schülerinnen und Schüler an, „spüren direkt, was ihr geleistet habt und wie sich ihr Leben vor Ort verändert.“
Unterstützung des „nachhaltigen Projektes“
Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort
Das Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care betreut seit 1976 bedürftige Menschen in 20 Ländern mit dem Ziel, ihnen die Führung eines Lebens in Würde zu ermöglichen.
Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto der Projekte, wozu auch die Errichtung von Dorfbrunnen und -schulen gehört. Auch in Katastrophengebieten wird Global- Care tätig. Kontakt: info@kinderhilfswerk.de; www.kinderhilfswerk.de; 05622 6160
Die bisher beteiligten Mülheimer Schulen würden das Wasserprojekt gerne fortsetzen, hieß es bei der Spendenübergabe.
Wasser und seine Bedeutung gehören längst zum Lehrplan an beiden Gymnasien. Doch die Jugendlichen der achten Jahrgangsstufen machten freiwillig mit, fiel doch der Aktionstag auf einen schulfreien Samstag, wie Andreas Macat, Leiter der beiden RWW-Museen, betonte. „Eine tolle Leistung an einem Samstagvormittag“, zeigten sich die beiden Schulleiter Bernhard Troost und Magnus Tewes stolz auf ihre Achtklässler. Die sind auch daran interessiert, wie sich die Dörfer nun mit den Brunnen verändern. Beate Tohmé sagte zu, die Schulen weiterhin mit Informationen und Fotos zu versorgen.
Alle Beteiligten können sich eine Fortsetzung der Aktion im nächsten Jahr vorstellen. Rainer Minzenbach sagte für seine Rotarier auch schon weitere Unterstützung des „nachhaltigen Projektes“ zu.