Mülheim. Das 2012 ins Leben gerufene „Vater-Kind-Fußballturnier“ soll die Bindung stärken. 50 Familien waren bei der dritten Auflage am Sonntag mit dabei.

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien läuft noch bis zum 13. Juli. Doch aus Mülheimer Sicht stieg das Endspiel schon am Sonntag im Ruhrstadion. Bei einem Turnier der ganz besonderen Art gingen Kinder mit ihren Vätern gemeinsam auf Torejagd.

Der Spielplan ließ namhafte Begegnungen erwarten. Argentinien, Italien, Russland, Brasilien oder Deutschland standen dort auf dem Tableau. Zu den Teams gehörten aber weder Messi noch Pirlo, sondern jeweils zwei Väter und zwei Kinder. Das „Vater-Kind-Fußballturnier“, das 2012 vom Bildungsnetzwerk Styrum ins Leben gerufen wurde, fand bereits zum dritten Mal statt.

„Wir haben beobachtet, dass Bildungsangebote in der Regel nur von den Müttern angenommen werden. Deshalb wollten wir eine Veranstaltung konzipieren, die besonders die Väter anspricht“, erklärt Michael Maas vom Bildungsnetzwerk Styrum. Und was wäre da besser geeignet als Fußball? „Meiner Meinung nach wird die Rolle des Vaters oft unterschätzt. Durch dieses Turnier möchten wir die Bindung zwischen Vater und Kind durch ein schönes gemeinsames Erlebnis stärken“, sagt Maas.

Knapp über 50 Väter dabei

Angefangen mit 18 Vätern, waren es 2013 bereits 34 und diesmal knapp über 50. Die Familien kommen aus zahlreichen Nationen wie Mazedonien, Polen, Marokko, der Türkei, Ghana, Serbien, Albanien und Spanien. Längst haben sich verschiedene Integrationsvereine und -verbände der Aktion angeschlossen. Schirmherr des Turniers ist der für den Sport zuständige Dezernent Ulrich Ernst.

Zum Kreis der Organisatoren zählt auch der Mülheimer FC Vatangücü, der seine Heimspiele im Ruhrstadion austrägt. „Wir müssen oft beobachten, dass Kinder bei uns alleine zu den Spielen kommen, weil die Eltern keine Zeit haben oder einfach nicht zu den Auswärtsspielen fahren können. Bei diesem Turnier sollen die Kinder einfach Spaß haben und mit ihren Vätern in Kontakt kommen“, erklärt der Vereinsvorsitzende Cafer Önen.

Damit die teils ehrgeizigen Erwachsenen ihren körperlichen Vorteil nicht ausnutzen, wurden spezielle Regeln erfunden. Den Vätern sind stets nur zwei Ballkontakte erlaubt. Nur die Treffer der Kinder zählen und auch im Tor darf nur der Nachwuchs stehen.

Um sich die Zeit während der Spielpausen zu vertreiben, können sich große wie kleine Fußballer an der Torwand versuchen und ihre Schussstärke an einem speziellen Messgerät ermitteln lassen. Für den Nachwuchs wurde außerdem hinter dem Tor eine Hüpfburg aufgebaut.