Heißen/Styrum. . Dienstag herrschte im Wennmann-Bad Freibadbetrieb. Doch das kann sich schnell wieder ändern. Mehrmals musste das Bad in jüngster Zeit geschlossen werden, weil die Chlorwerte zu hoch lagen. Die Ursache für die Schwankung wurde noch nicht gefunden. Experten rätseln. Es wird vermehrt kontrolliert.

Pünktlich zum Sommerbeginn mitten im Mai war am Dienstag wieder Badespaß angesagt im Friedrich-Wennmann-Bad. Bei Temperaturen knapp unter 30 Grad konnte das bewegliche Dach geöffnet werden, was das Hallen- zum Freibad macht. Das erfreute besonders die Kinder.

Wie berichtet, musste am Wochenende wieder der Schwimmbetrieb ausfallen, auch der Schulsport konnte am Montag nicht stattfinden. Erneut waren die Wasserwerte zu schlecht, als dass man Badegäste hätte schwimmen lassen können. Am Dienstagmorgen war dann wieder alles im grünen Bereich – Ende offen. Das kann sich aber auch wieder ändern.

Alle zwei Stunden werden Proben genommen

Das Problem ist wohl, dass Chlorwerte schwanken. Mal sind die Werte in Ordnung, dann liegen sie wieder über der vorgeschriebenen DIN-Norm. „Wir haben die Ursache noch nicht gefunden“, so Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice (MSS).

Auch interessant

Nun werde das Badewasser besonders engmaschig kontrolliert, die Wasserwerte dokumentiert: Alle zwei Stunden werden Proben vom MSS-Personal genommen. Sollte dabei entdeckt werden, dass die Chlorwerte wieder außerhalb der Norm liegen, werden die Badegäste das Wasser verlassen müssen, so Martina Ellerwald.

Wasser wird im laufenden Badebetrieb gespült

Ein Mülheimer Institut für Bäderhygiene unterstützt den MSS bei der Fehlersuche, nimmt zusätzliche Wasserproben und hat eine Liste erstellt, die derzeit abgearbeitet wird. Dazu gehört, dass das Wasser im laufenden Badebetrieb gespült wird. „Wir testen jetzt, wie sich das Wasser entwickelt“, so Ellerwald.

Im normalen Badebetrieb werden regelmäßig Wasserproben genommen und untersucht: mikrobiologisch, chemisch und physikalisch. Also auf Keime (Legionellen, E. Coli), der PH-Wert wird gemessen, und eben der Anteil an Nitrat und an (gebundenem und freiem) Chlor.

Planschbecken muss gechlort werden

Die Wasseraufbereitung mit Chlor dient der Desinfektion. Das erfolgt automatisch, je nach Verschmutzung, erklärt Martina Ellerwald. Während die Steuereinrichtung der Chloranlage erneuert wurde, sind die Filter und Klappen bei der aufwendigen Sanierung des Wennmann-Bades vor zwei Jahren nicht ersetzt worden.

Die Schwankungen der Chlorwerte, die vor zwei Wochen auftraten, sind vor allem unverständlich, weil die Belastung des Wassers noch nicht so hoch ist, meint Martina Ellerwald. Die Freibadsaison hat ja erst begonnen. Das Naturbad in Styrum, das zweite Freibad der Stadt, kommt übrigens auch nicht ganz ohne Chlor aus. Während die Wasseraufbereitung der großen Becken natürlich in einem bepflanzten Regenerationsbereich geschieht, muss das Planschbecken gechlort werden. Bei Kleinkindern geht eben schon mal mehr „daneben“ als bei den Großen.