Mülheim. . Wieder musste das Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen kurzfristig geschlossen werden, zum dritten Mal nach der teuren Sanierung. Diesmal war die Wasseraufbereitung gestört. Auch der Schulsport fiel aus.

„Aus technischen Gründen bleibt das Friedrich-Wennmann-Bad bis auf Weiteres geschlossen“ – am Donnerstagmorgen wurden die Frühschwimmer kalt erwischt. Wieder einmal, denn gerade zwei Wochen ist es her, dass ein ähnlicher Aushang die Aktiven ausbremste. Damals hatte ein defekter Kompressor den Wasserpegel sinken lassen.

In der Nacht zum Donnerstag schwächelte nun die Wasseraufbereitungsanlage: defekte Filterklappen. Wegen kritischer Werte musste am Mittwochabend schon das Lehrschwimmbecken geschlossen werden, so Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice (MSS). „Wir haben gehofft, es mit Filterspülungen in der Nacht hinzukriegen, das war leider nicht der Fall.“ Am Morgen tummelten sich anstatt der Bürger die Mitarbeiter gleich zweier Fachfirmen im Schwimmbad. Wie MSS-Chefin Ellerwald am Donnerstagnachmittag mitteilte, werde sich erst am späten Abend entscheiden, ob die Hygienestandards erreicht sind. Stunden dauere nach der Reparatur der Filteranlage das Durchfiltern des gesamten Wassers.

Schwimmunterricht musste ausfallen

Ob das Bad nun am Freitagmorgen wie geplant um 7 Uhr öffnen kann, konnte am Donnerstag also noch nicht verbindlich gesagt werden. „Wir sind jedoch“, betonte Martina Ellerwald, „guter Hoffnung. Wir haben alles gemacht, was möglich ist.“ Schulen, die zum Schwimmen angemeldet waren, würden andernfalls telefonisch benachrichtigt, sagte Martina Ellerwald. Schon am Donnerstag musste Schwimmunterricht ausfallen.

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Das bei den Bürgern beliebte Allwetter-Bad in Heißen, das im Sommer dank des beweglichen Dachs zum Freibad werden kann, bleibt in der an Wasserflächen armen Stadt offenbar ein Sorgenkind. Für 2,6 Millionen Euro wurde das 40 Jahre alte Schwimmbad bis vor zwei Jahren monatelang saniert. Nach der Wiedereröffnung lösten sich Fliesen am Beckenrand, in den vergangenen Herbstferien blieb das Bad deshalb eine Woche geschlossen. Derzeit klären Gutachter, ob für die Fliesenschäden die (schon erfolgte) Reparatur genügt, oder ob das Bad für eine komplette Erneuerung der Schwallrinne im Laufe des Jahres erneut geschlossen werden muss.

Das Wennmann-Bad, ein Fass ohne Boden? Auf Wunsch der Politik stellt der Immobilienservice gerade eine langfristige Betrachtung über zehn bis 15 Jahre zusammen, damit die Kosten für mögliche Sanierungen planbarer werden. Doch wie sich zeigt, gibt es bei einem betagten Schwimmbad aus den 1970er Jahren auch Ausfälle, die sich nicht voraussehen lassen. „Solange man ein Bad betreibt“, weiß Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice, „hat man auch daran zu bauen.“