Mülheim. Nach dem Fliesenschaden im Mülheimer Friedrich-Wennmann-Bad prüft nun ein Gutachter, ob die Reparatur der millionenschweren Sanierung ausreichend war. Vorerst, so kündigt die Stadt an, ist nicht davon auszugehen, dass das Bad erneut geschlossen werden muss.
Schwimmen an den Osterfeiertagen? Das war kein Problem im Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen. Das Allwetterbad war durchgehend geöffnet. Dabei wurde vor einigen Wochen noch befürchtet, dass das Bad in den Osterferien schließen muss: Fliesen am Beckenrand hatten sich nach der teuren Sanierung vor zwei Jahren gelöst. Die Schäden an der Schwallrinne, über die das Wasser läuft, sind vom Badegast nicht direkt zu erkennen.
Derzeit sieht es aber nicht nach einer Schließung vor den Herbstferien aus, sagte Frank Buchwald, der Chef des städtischen Immobilienservice, auf Anfrage. Möglicherweise wird es sogar noch später. Denn derzeit geht keine akute Gefahr davon aus, alle Schäden wurden inzwischen von der Fachfirma, die die Fliesenarbeiten durchgeführt hat, repariert. Ob das genügt oder ob es eine umfassende Lösung, sprich eine komplette Erneuerung der Überlaufrinne geben soll, wird derzeit gutachterlich geklärt. „Wir sind“, so Buchwald, „noch bei der Bestandsaufnahme.“ So müsse geklärt werden, ob der verwendete Mörtel Schäden schuld ist.
Sanierung hat 2,6 Mio. Euro gekostet
Die Stadt, die sich bei der 2,6 Millionen Euro teuren Sanierung des 40 Jahre alten Bades auf eine ausgewiesene Fachfirma für Bädersanierung verlassen hat, ist noch innerhalb der Gewährleistungsfrist. „Wir überprüfen das Bad täglich.“ Das Ziel, so Buchwald, sei eine dauerhafte Lösung. Kein Flickwerk.
Auf Wunsch der Politik stellt der Immobilienservice gerade eine langfristige Betrachtung über zehn bis 15 Jahre zusammen, damit die (langfristigen) Kosten für mögliche Sanierungen planbarer werden. Die Aufstellung soll Fragen wie etwa nach dem Zustand der Heizungsanlage beantworten. Dazu wird das Bad komplett inspiziert.
Immobilienservice will nach den Sommerferien Zahlen präsentieren
Nach der Sommerpause will Buchwald die Zahlen vorlegen. „Solange man ein Bad betreibt, hat man auch daran zu bauen“, sagt er aus Erfahrung. „Es gibt ja kein Gebäude, das mehr beansprucht wird als ein Schwimmbad.“ Sollten im Zuge der Untersuchungen Schäden auftauchen, würden diese sofort beseitigt. Derzeit sehe er keine Gefahr. „Aber das kann sich täglich ändern. So ein Bad ist eine Wundertüte.“
Frische Graffiti-Schmierereien an den Außenwänden des Friedrich-Wennmann-Bades fielen den Badegästen am Gründonnerstag auf. Man sei schon dabei, diese zu entfernen, sagte Buchwald. Das werde immer sofort gemacht.