Mülheim. . Am Sonntag ist ein 15-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) aus NRW mit Hochleistungspumpen eingetroffen. Darunter sind auch drei Helfer aus Mülheim. Sie werden die serbischen Behörden bei der Flutbekämpfung unterstützen.
Um der Hochwasserkatastrophe auf dem Balkan Herr zu werden, sind jetzt auch drei Helfer aus Mülheim vor Ort. Die THW-Kräfte werden die serbischen Behörden bei der Flutbekämpfung unterstützen.
Am Sonntagnachmittag traf ein 15-köpfiges Team des Technischen Hilfswerks (THW) aus NRW nach zweitägiger Anreise im Krisengebiet in Serbien mit seinen Hochleistungspumpen ein. Rund 30 km südwestlich von Belgrad hat das THW in der Region Kolubara die erste Großpumpe in Betrieb genommen. Eine weitere wird gerade aufgebaut.
Einsatzgebiet ist ein Braunkohletagebau
Sieben Mülheimer THWler hatten sich für den Hilfseinsatz zur Verfügung gestellt, drei wurden am Hauptlogistiklager in Heiligenhaus ausgewählt und haben sich am Freitagnachmittag im Auftrag der Bundesregierung aufgemacht, um vor Ort zu helfen. Zuvor hatte die serbische Regierung ein Hilfeersuchen an das Europäische Krisenreaktionszentrum (ERCC) in Brüssel gerichtet, erläutert Rainer Wiebels, der Öffentlichkeitsbeauftragte des THW in Mülheim, das Vorgehen.
Einsatzgebiet für die 15 THW-Helfer ist ein großes Braunkohletagebaugebiet im Süden des Landes, in dem auch Strom erzeugt wird. „Wenn da das Hochwasser zuschlägt, wird es im ganzen Land dunkel“, so Wiebels. „Wir werden versuchen, den Braunkohlentagebau trocken zu halten.“ Dies wird mit speziellen leistungsstarken, mobilen Pumpen, den High Capacity Pumps (HCP), geschehen. Ein Drittel der NRW-Mannschaft, die fit am HCP-Modul ist, kommt aus Mülheim, wo sich auch die vier anderen ausgebildeten Helfer bereit halten „15 Helfer – ich denke nicht, dass das reichen wird“, schätzt Wiebels. „Aber wir haben ja noch Reserven.“
Spezialgeräte sind dabei
Ein HCP-Modul verfügt über eine Havariepumpe mit einer Leistung von 15.000 und zwei weiteren Großpumpen mit einer Leistung von jeweils 5000 Litern in der Minute. Die drei Pumpen können pro Minute insgesamt 25.000 Liter wegpumpen.
Auch Spezialgerät wie Tauchpumpen, Beleuchtungssätze oder Werkzeug hat das THW-Team dabei. Die Module bestehen aus mehreren Pumpengruppen, die zusammengeschlossen werden können, erläutert Rainer Wiebels. Die THWler arbeiten dabei Hand in Hand. „Jeder kann alles bedienen.“ Das ist wichtig für den Ernstfall, der jetzt eingetreten ist. „Vor zwei Jahren“, erinnert sich Rainer Wiebels, „haben wir Mülheimer erst an einer Großübung in Kroatien teilgenommen.“