Mülheim. . Die Mülheimer Jugendzentren luden zum jährlichen Mitternachtssport nach Styrum ein. Dort konnten sich Jugendliche ab 14 Jahren bei Fun- und Trendsportarten bis um 12 Uhr nachts austoben. Vor allem das Spiel Jugger kam gut bei den Teilnehmern an.
„Jugger“ ist ein Sport aus der Endzeit. Gekämpft wird mit Schilden, Ketten, Stäben und sogenannten Pompfen. Trommelschläge geben den Rhythmus auf dem Spielfeld vor. Das Ziel ist simpel: Der Läufer muss mit dem Spielball (Jugg) an den Gegenspielern vorbei und ihn sicher im Mal auf der anderen Seite des Feldes unterbringen. Welche Mannschaft dadurch die meisten Punkte holt, gewinnt am Ende das Duell. Die Trendsportart gibt es in Deutschland seit mehr als zwei Jahrzehnten, entlehnt ist sie einem Kinofilm aus Australien.
Am Freitagabend gehörte Jugger zu einer von mehreren Disziplinen, die Jugendliche beim Mitternachtssport in der Halle an der Von-der-Tann-Straße in Styrum ausprobieren konnten. Organisiert wird diese Veranstaltung schon seit einigen Jahren von der Arbeitsgemeinschaft der offenen Türen, einem Zusammenschluss aller Mülheimer Jugendzentren. Mehr als 100 Jugendliche kamen am Freitag nach Styrum und verausgabten sich bei einer bunten Mischung unterschiedlichster Sportarten.
Drei Mannschaften gebildet
Der Verein Cervisia Ultima aus Duisburg stellte Jugger vor. „Wir wollen unseren Sport dadurch bekannter machen“, sagt Vereinsvorsitzender Alexander Gohr. Die Duisburger sind zum zweiten Mal beim Mitternachtssport dabei. Begeisterung für Jugger konnten sie offensichtlich wecken. Am Freitag wurden gleich drei Mannschaften gebildet und in den Mülheimer Jugendzentren gibt es bereits seit einiger Zeit eigene kleine Juggerteams.
Es bleibt bei einer Ausgabe pro Jahr
Seit fünf Jahren gibt es den Mitternachtssport mittlerweile unter der Leitung der Arbeitsgemeinschaft der offenen Türen (AGOT). Zuvor hat die Veranstaltung bereits in einigen Jugendzentren im Mini-Format existiert.
Die Nachfrage ist groß. „Immer wieder werden wir angesprochen, ob wir das nicht öfter machen können“, sagt Jugendleiter Sangiorgio. Doch der logistische Aufwand sei hoch, so bleibe es bei einer Ausgabe pro Jahr.
Insgesamt sechs Disziplinen sind beim Mitternachtssport vertreten. Neben verschiedenen Funsport-Arten, Floorball und Ultimate-Frisbee dürfen auch die Klassiker Fußball und Basketball auf keinen Fall fehlen. „Das wird immer gewünscht. Aber wir versuchen auch jedes Jahr etwas anderes anzubieten“, sagt Salvatore Sangiorgio, der das Jugendzentrum Café 4 You in Styrum leitet. Obwohl es am Freitag gewitterte, freute sich der Jugendleiter auch bei der diesjährigen Ausgabe über die hohen Teilnehmerzahlen. „Der Mitternachtssport ist mittlerweile zu einem Selbstläufer geworden“, sagt Sangiorgio. Zwölf Jugendzentren in Mülheim sind an der Aktion beteiligt. Aber es geht nicht ausschließlich um Sport.
Von der Straße runter
So waren viele Jugendliche am Auf- und Abbau sowie der Organisation der Veranstaltung beteiligt. Manche kamen aber auch spontan vorbei. „Sinn und Zweck ist es, dass die Jungs und Mädels von der Straße runter und lieber hierhin kommen“, sagt Sangiorgio.
Bewusst hat man sich in den Zentren dafür entschieden, vor allem ältere Jugendliche ab 14 Jahren anzusprechen. „Das Leistungsgefälle wäre sonst zu groß bei den Sportarten“, sagt Ute Hofmann vom CVJM. „Außerdem gibt es für die Älteren sonst nicht so viele Angebote.“