Mülheim. Die MST hält an ihrem Kurs fest: Hafenfest statt Extraschicht. Die Fristen für die lange Nacht der Industriekultur seien schon lange verstrichen, sagt MST-Chefin Inge Kammerichs
Der Hauptausschuss hatte in der vergangenen Woche mehrheitlich beschlossen, dass die Stadtmarketinggesellschaft MST nicht, wie von ihr geplant, bei der Extraschicht 20.000 Euro einspart, mit denen dann das Hafenfest finanziert werden könnte. Auf die Teilnahme an dieser Großveranstaltung wolle man nicht verzichten, sie sei „ein identitätsstiftendes Ereignis“, wie Tim Giesbert (Grüne) betonte.
„Dieser Beschluss, den ich nur aus der Zeitung kenne, ist nicht umsetzbar“, sagte gestern MST-Chefin Inge Kammerichs auf Anfrage. Das habe ganz praktische Gründe. Die Meldefristen seien deutlich überschritten. Diese seien im Dezember, beziehungsweise am 21, Februar verstrichen. Inzwischen seien bereits die Prospekte für dieses ruhrgebietsweite Event gedruckt. In der Nacht der Industriekultur werden wieder über 200.000 Besucher erwartet, die in 20 Städte 50 Spielorte aufsuchen. Unabhängig von der MST ist das Aquarius-Wassermuseum der RWW vertreten. Ende Februar war bekannt geworden, dass die MST in diesem Jahr die Schicht am 28. Juni absagt.
Das Hafenfest ist ein personeller und finanzieller Kraftakt (Budget: etwa 60.000 Euro), und soll das größte Fest seit dem Stadtjubiläum werden. Integriert ist das Veranstaltungsformat „Die City spielt“, die in diesem Jahr dem Sport gewidmet ist. 34 Vereine, so Kammerichs haben die Teilnahme zugesagt, ebenso die Hilfsorganisationen. Außerdem ist dann verkaufsoffener Sonntag. Wallstraße und Schollenstraße werden für den Verkehr gesperrt und der Raum zwischen Forum und Ruhrpromenade werde sich in eine riesige Veranstaltungsfläche verwandeln, wie Kammerichs ankündigt, die für jede Altersgruppe etwas biete. Für den Abend verspricht sie eine besondere Show. Am Hafen sollen möglichst viele auf unterschiedliche Weise aufs Wasser. Sie erwartet viele Tausend Besucher.