Mülheim. .

Es sind ganz einfache Mittel, teils sogar Abfall, aus denen ein besonderes Projekt mit behinderten und nicht behinderten Schülern entstand: Aus leeren Thunfischdosen, platt gedrückten Kronkorken und aufgelesenen Astgabeln haben sie Rasseln und Percussionsinstrumente gebaut.

„Es macht der ganzen Truppe einen Riesenspaß“, berichtete Schreinermeister und Ideengeber Dirk Jungbluth schon im Dezember, als die gemischte Gruppe bei der Arbeit war. An vier Freitagen kam eine Delegation von Jugendlichen der Max-Kölges-Schule hinaus nach Holthausen zur Rembergschule. Sie trafen auf eine Unterstufenklasse mit neun- bis zehnjährigen Kindern, deren Lehrerin Andrea Strunk berichtet: „Meine Schüler haben schon immer gefragt: ,Wann kommen die wieder?’“

Saiteninstrumenten aus Thunfischdosen

Die Siebt- und Achtklässler aus Eppinghofen hatten sich aus Interesse für das Inklusionsprojekt gemeldet. „Man merkt, dass die Jugendlichen freiwillig mitmachen“, freut sich Jungbluth, der an der Hauptschule schon länger ehrenamtlich aktiv ist und im Vorjahr etwa mit dem Bau von „Tunalelen“ Aufmerksamkeit erregte, Saiteninstrumenten aus Thunfischdosen.

Seine Idee, geistig behinderte Kinder einzubinden, fand bei beiden Schulen Gehör. „Die Jugendlichen erweitern ihre sozialen Kompetenzen und verlieren Berührungsängste“, meint Gabriele Klar, Leiterin der Max-Kölges-Schule. „Wir arbeiten mit vier bis fünf Schulen zusammen“, berichtet Peter Kalde, Leiter der Rembergschule. Grund-, Real-, Hauptschulen sind darunter.

Bewerbung bei "Sparda-Spenden-Wahl“

Mit Jungbluths Projekt, das sie „Shaker & Co.“ nannten, bewarb sich die Rembergschule im Vorjahr bei der „Sparda-Spenden-Wahl“, einer Aktion der Sparda-Band West, mit der vorbildliche Initiativen unterstützt werden. „Schulen gestalten Zukunft“ hieß das Motto 2013. Mehr als 330 Bewerber gingen ins Rennen. „Shaker & Co.“ schaffte es zwar nicht unter die ersten 100, die per Online-Abstimmung zu Gewinnern gekürt werden, erhielt jedoch einen mit immerhin 500 Euro dotierten Förderpreis.

Im Rahmen eines Konzertes in der Aula der Rembergschule kamen die Rhythmusinstrumente am Donnerstag live zum Einsatz. Der Chor der Max-Kölges-Schule wurde von Kindern aus der „Igelklasse“ rasselnd, klirrend, klatschend begleitet. Das Projekt, welches Jungbluth gerne wiederholen würde, fand einen fröhlichen Abschluss.

Es war aber wohl noch nicht die letzte Begegnung der Gruppe. Da es die Materialien gratis gab, der Anleiter ehrenamtlich mitwirkte, das Ganze also kaum etwas kostete, stehen die 500 Euro der Sparda-Bank noch zur Verfügung. Die Kinder und Jugendlichen möchten einen gemeinsamen Ausflug machen, vielleicht in einen Freizeitpark. Hauptsache, alle haben Spaß. Dass das geht, wissen sie ja jetzt.