Mülheim. .

Nach dem Bericht über einen Polizeieinsatz in der Dienstagnacht in Selbeck, bei dem drei junge Männer Bekanntschaft mit einem Polizeihund machten, widersprach einer davon jetzt der Darstellung der Polizei.

Es sei nicht so gewesen, dass der Polizeihund das Trio auf der Flucht gestoppt habe, betonte der 26-Jährige, der den Einsatz als „total unverhältnismäßig“ empfunden hat. Er habe mit seinen Freunden nach dem Sport ein paar Bier auf einem mit einer Feuerstelle ausgestatteten Grundstück „Am Mühlenhof“ getrunken, das zugänglich gewesen sei.

Ruhig am Feuer gesessen

Gegen 0.20 Uhr habe sie ein Polizeihundeführer, der nicht über den Zuweg, sondern über das Gelände gekommen sei, über einen Zaun angesprochen und die Personalien verlangt. „Keiner von uns wollte weglaufen,“ sagte der 26-Jährige. „Man konnte ja sehen, dass wir da ruhig am Feuer saßen.“

Man sei zum Zaun gegangen, um die Ausweise zu zeigen. Da sei der Polizeihund, noch an der langen Leine, durch ein Tor im Zaun gesprungen und habe sich in den Unterschenkel seines jüngeren Freundes verbissen. Das sei ohne Vorwarnung geschehen. Nach Feststellung der Personalien wurde der Verletzte per Krankenwagen in eine Klinik gefahren, die ambulante Behandlung dauere an. Ein Sprecher der Polizei sagte, dass ein Polizeihund im Einsatz auch ohne Befehl sofort zufasse, wenn der Eindruck einer Flucht oder möglichen Angriffs entstehe. Also etwa auch dann, wenn sich jemand schnell bewegt, weil er sich erschreckt.

Feuerschein auf dem Nachbargrundstück

Die Polizei wurde in der Nacht von einer Frau informiert, die gegen 23 Uhr einen Fremden auf ihrem Grundstück und später Feuerschein auf dem Nachbargrundstück gesehen hatte. Im Zuge der Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs werden die drei Männer, die erwägen, privat einen Anwalt einzuschalten, der Kripo ihre Version der Geschichte berichten können.