Mülheim. Auch bei gutem Wetter am Wochenende, bleiben die Schiffe der Weißen Flotte Mülheim im Hafen. Die Fahrrinne und die Betonnung sind noch nicht fertig. Und auch das Personal geht erst zum 18. April an Deck. Warum das auf dem Baldeneysee anders ist, erklärt der Fahrdienstleiter.

„In Essen fährt die Weiße Flotte schon. Und bei uns tut sich noch nichts“, empörte sich kürzlich ein Bekannter. Warum das so ist und auch am wunderbar sonnigen Wochenende so bleiben wird, erfuhren wir von Klaus Rasche, Fahrdienstleiter der Mülheimer Flotte, und von der Bezirksregierung Düsseldorf. Zusammengefasst könnte man sagen: Der Fluss ist noch nicht präpariert und auch das Personal ist noch nicht an Bord gegangen.

„Wir fahren ab 18. April“, kündigte Rasche an, und an diesem Termin sei auch rein gar nicht zu rütteln. „Denn die Betonnung fehlt noch und die Anleger kommen auch erst ab 15. April.“ Die Tonnen bleiben laut Bezirksregierung zwischen Mitte Oktober und Mitte April „wegen der Gefahr der Verdriftung“ auf dem Trockenen. Nächste Woche aber werde mit den Arbeiten für die Saison 2014 begonnen. Das Befahren des Flusses sei zwar auch ohne Tonnen möglich, „jedoch nur auf eigene Gefahr“. So stehe es in der Ruhrschifffahrtsverordnung, die zudem vorschreibe, dass die Anleger erst Mitte April zu Wasser gelassen werden dürfen.

Noch ist unklar, ob die Fahrrinne ausgebaggert werden muss

Des Mülheimers liebster Fluss sei zudem noch nicht abschließend ausgelotet, hieß es. Laut Bezirksregierung peilt das Stromaufsichtsboot Bussard die Schifffahrtsrinne zwar regelmäßig und auch ein Messschiff der Bezirksregierung Arnsberg kontrolliert Tiefen und Untiefen der Ruhr. Noch aber sei beispielsweise unklar, ob die Rinne an einigen Stellen ausgebaggert werden müsse. Grundsätzlich habe sie eine Tiefe von 1,70 Meter; der Tiefgang der allermeisten Schiffe liege deutlich darunter.

Zur Weißen Flotte zählen aktuell die „Heinrich Thöne“, die „Mülheim an der Ruhr“ und die „Friedrich Freye“. Letztere verkehrt als Linienboot zwischen Kettwig und Mülheim. Die anderen beiden werden bei Sonderfahrten eingesetzt und können gechartert werden.

Karfreitag wurde schon im Herbst als Starttag vereinbart

Fahrdienstleiter Rasche (61), der selbst Schiffsführer ist, freut sich schon auf die Saison, „ich finde es einfach schön, auf dem Wasser zu sein“. Noch aber seien nicht alle Schiffe aus dem Winterschlaf erweckt und fertiggestellt; so werde etwa die „Mülheim“ gerade gestrichen. Und auch das Personal sei noch nicht einsatzbereit; „ich muss ja Leute für die Jobs haben, in der Werkstatt und an Bord“. Mit den Ruhr-Kapitänen aber sei nun mal schon im Herbst der Karfreitag als Starttag vereinbart worden.

Dass die Baldeneysee-Kollegen bereits in See gestochen sind, liege übrigens allein daran, dass auf Seen andere Regeln gelten als auf Flüssen und theoretisch sogar ganzjährig geschippert werden darf.