Mülheim. . Franziska Krumwiede scheidet als erste Vorsitzende aus. Ihre Nachfolgerin ist Heidemarie Sinn-Leyendecker. Dabei steht ihr Peter Loef zur Seite. Mit dem Slogan „Mehr grün für Mülheim“ will die Partei in den kommenden Wahlkampf starten. In den nächsten Tagen soll das Wahlprogramm vorliegen.

Es gibt einige Punkte, da sind die Grünen konsequent, nicht zu Kompromissen bereit. Der Trennung von Amt und Mandat etwa. Franziska Krumwiede ist die Spitzenkandidatin für die Kommunalwahl. Deshalb kann die 28-Jährige nicht weiter Vorsitzende bleiben, so dass die Grünen, und auch daran gibt es nichts zu rütteln, eine Vorsitzende brauchten. Mit der 62-jährigen Heidemarie Sinn-Leyendecker entschied sich die Partei für eine Vorsitzende, die jahrelange Erfahrung in Vorstand und Bezirksvertretung mitbringt. Und was wären die Grüne ohne die Reibung an der Führungsspitze?

Fundi gegen Realo. Der Ökotrophologin, für die Gleichstellung von Mann und Frau auch sprachlich wichtig ist und die sich an der Stelle des Kaufhofs eine Grünfläche wünscht, steht mit Peter Loef jemand zur Seite, der erst seit drei Jahren Mitglied in der Partei ist und in der katholischen Kirche („80 Prozent Übereinstimmung mit dem grünen Parteiprogramm“) aktiv ist. Sein Ziel ist es, wie er es nennt, lose Enden zusammen zu führen. Er will gesellschaftliche Akzeptanz erzielen. Dinge nicht nur denken und entscheiden, sondern vor allem auch Umsetzen. „Etwas zu gestalten, heißt für etwas sein. Nicht nur Nein sagen wie andere. Das setzt auch Koalitionsfähigkeit voraus“, sagt er.

Beim Klimaschutzkonzept ist noch viel zu tun

Dass das auch mit der CDU gehen kann, zeigen die Grünen mit ihrem gemeinsamen Antrag zur Flächenversieglung, der auf die Bebauung des Schlippenwegs zielt. Damit das nicht missverstanden wird, betont der 57-jährige Ur-Mintarder zweierlei: zum einem sei beim Klimaschutzkonzept noch viel zu tun. Von den hier gesetzten Zielen für die Jahre 2020 und 2030 sei man in Mülheim noch weit entfernt. Und Bürgerbeteiligung stellt er sich auch anders vor: die Bürger sollen gefragt werden, „bevor auch nur der erste Strich aufs Papier kommt.“

Mit Beate Uhr, Edgar Simon, Saskia Strasdat und Jörg Lohr kamen gleich vier „Neue“ ins alters- und berufsmäßig bunt gemischte Führungsteam. Nilsen Boudour und Justin Fonkeu Nkwadi gehörten schon dem alten Gremium an. Um die Bereitschaft zur Mitarbeit zu erhöhen, soll künftig das Gremium jedes Jahr neu gewählt werden.

"Mehr Grün für Mülheim"

„Mehr Grün für Mülheim“ heißt der Slogan, mit dem die Ökopartei in den Wahlkampf ziehen möchte. Das ist sowohl inhaltlich (etwa „keine Bebauung des Aubergs“) als auch quantitativ. Zuletzt hatten die Grünen 10,7 Prozent errungen. Dieses Ergebnis möchte Loef jetzt toppen. In den nächsten Tagen soll auch das Wahlprogramm vorliegen. Bei den Mitgliederzahlen gebe es inzwischen ein leichtes Plus auf 115, vor allem durch Junge Grüne.