Mülheim. . Bis 2016, früher als geplant, sollen sich zwölf Anlagen in Mülheim aus Asche in grüne Spielfelder verwandelt haben. Diese Umwandlung ist eine wichtige Existenzgrundlage für die Clubs. Vier Mülheimer Vereine stehen noch in der Warteschleife.
„Auf Asche“ ist bald endgültig Vergangenheit in Mülheim. Trotz der katastrophalen Finanzlage gelingt es der Stadt über Jahre, ihre zum Teil maroden Sportplätze mit attraktivem Kunstrasen auszustatten.
Früher als ursprünglich gedacht könnten sich die zwölf Anlagen aus Asche in grüne Spielfelder verwandelt haben. 2016 könnte es soweit sein, kündigte die Chefin des Mülheimer Sport-Service, Martina Ellerwald, an. Ein finanzieller Kraftakt von mehreren Millionen Euro wäre dann gelungen. Die Sportszene freut es: Manche Fußballplätze waren zum Teil in einem miserablen Zustand. Jedes Jahr mussten reihenweise Partien wegen Unbespielbarkeit der Plätze abgesagt werden.
Mit der Sportanlage an der Moritzstraße, wo der 1. FC Mülheim-Styrum und der SC Croatia zu Hause sind, beginnt die Stadt im April mit dem Umbau, deutlich früher als vorgesehen. 750.000 Euro wird der Umbau kosten. Im Sommer, so das Planungsbüro Müller & Partner, sollen die Arbeiten beendet sein. „Klassische Asche ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Wir spüren, wie die Vereine mit Kunstrasen aufblühen“, sagt Sportdezernent Ulrich Ernst. Gerade die Jugendabteilungen profitieren.
Warnung vor Wettbewerbsverzerrung
Er weiß, dass die Umwandlung von Grau in Grün auch für Unruhe gesorgt hatte. Clubvorsitzende wie Joachim Thies vom TSV Heimaterde warnten vor Wettbewerbsverzerrung: Mitglieder könnten dorthin wechseln, wo sie auf Rasen spielen. Frank Stein vom Tuspo Saarn stellte fest: „Viele Eltern fahren die Kinder heute zum Training. Da sind auch längere Entfernungen kein Problem. Ein Kunstrasenplatz ist die Grundvoraussetzung, um dauerhaft zu existieren.“ Ohne Prioritätenliste mit Blick auf Stadtteile und Streckung des Umbaus über Jahre, so Ernst, sei das Programm „Kunstrasen“ nicht zu bewältigen gewesen.
An der Moritzstraße wird der Umbau nicht leicht: 3500 Tonnen Hochofenschlacke müssen entsorgt werden. Dafür wird es Landesmittel geben. Eine Umweltgefahr beim Aushub bestehe nicht, heißt es. Der neue Platz wird in der Kessellage bleiben, Fanggitter werden zum Teil erweitert, das Flutlicht wird modernisiert: „Kein Staub mehr, kein Geruch, besseres Licht“, fasst der Sport-Service zusammen.
Vier Vereine in der Warteschlange
Mit der Anlage an der Moritzstraße wären acht Sportplätze umgebaut, darunter an der Zeppelinstraße, Saarner Straße, Südstraße, am Saarnberg sowie das Ruhrstadion. Vier Vereine stehen in der Warteschlange, darunter in Mintard, Eppinghofen und Heißen, wo mit der Bezirkssportanlage gleich ein Neubau für 14 Mio. Euro entsteht. Der dortige Bau für RSV und TB Heißen beinhaltet aber die gesamte Infrastruktur im Umfeld, betont der Dezernent. Politisch ist das Vorhaben in Heißen nicht unumstritten wegen der Kosten. Die Finanzierung erfolgt u.a. durch Grundstücksverkäufe anderer Sportflächen. 2015 soll das Projekt dort realisiert sein, wenn alles glatt läuft. 2016 wäre der Fußball in Mülheim dann grün.