Mülheim. Eigentlich bleibt wegen Frostgefahr auf den Friedhöfen das Wasser bis Ende März abgestellt. Doch wegen des warmen Wetters macht die Stadt eine Ausnahme.
Der Hahn wird aufgedreht, aber kein Tropfen Wasser kommt aus der Leitung. Diese Erfahrung machten in den vergangenen Tagen Besucher des Friedhofes in Dümpten, die gekommen waren, um die Gräber ihrer Angehörigen zu gießen. Einige von ihnen gaben aber trotzdem nicht auf und machten sich auf den Weg zu den umliegenden Friedhofsgärtnereien, um von dort eine Wasser-spende zu erhalten. Für ältere Menschen war das ein durchaus beschwerlicher Gang.
Doch auch an den anderen Mülheimer Friedhöfen sah es in diesen Tagen nicht anders aus, wie eine Anfrage der NRZ ergibt. „In der Winterzeit haben wir das Wasser grundsätzlich abgestellt“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. „Normalerweise bis Ende März/Anfang April, denn solange kann es immer noch Frost geben.“ Die hohen Temperaturen, die zur Zeit auf den Thermometern abgelesen werden können, sind in der Tat ungewöhnlich für Anfang März.
"Hohen Temperaturen sind von Dauer"
„Deswegen haben wir uns dazu entschlossen, die Leitungen wieder freizugeben“, so Wiebels. So soll man seit gestern wieder an allen Friedhöfen Wasser bekommen können. „Am Wochenende ist klar geworden, dass die hohen Temperaturen von Dauer sind. Mindestens noch bis Mittwoch“, so Wiebels. „Ansonsten wäre das Risiko zu hoch gewesen, dass es doch noch Frost gibt. Der würde nämlich Schäden anrichten, die durchaus teuer sind.“
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Da sich aber nun abgezeichnet hätte , dass Temperaturen bis zu 20 Grad noch in nächster Zeit zu erwarten sind, habe man sich für diese bürgerfreundliche Lösung entschieden. „Ich habe in meinem Garten zum Beispiel das Wasser noch nicht angestellt“, fügt Wiebels lächelnd hinzu.
Was wohl heißen soll: Mülheim ist Avantgarde.