Mülheim. Früher war WhatsApp auch interessant für die Polizei. Beamte, die den Dienst jetzt noch immer nutzen, haben mit schwerwiegenden Konsequenzen zu rechnen, heißt es offiziell. Es werde allenfalls Ortsangaben genutzt.

Eine Szene vor einigen Monaten, die aber jetzt eine neue Bedeutung bekommt. Ein Gespräch mit einem Polizisten. Plötzlich bimmelt sein Smartphone. Ein kritischer Blick. Seine Reaktion: „Wir nutzen ,WhatsApp’ auch dienstlich. Das ist manchmal schneller als der Funk.“

Und wie sieht es jetzt aus, nachdem Facebook den Versendedienst für Kurznachrichten gekauft hat. Wenn schon der Otto-Normal-Verbraucher Angst hat, dass seine Daten nun kommerziell von Facebook verwendet werden (siehe Kasten), wie sieht es dann erst mit der Polizei aus, bei der ja noch viel schützenswertere Daten kommuniziert werden.?

Kaum noch Funklöcher

Die offizielle Lage ist klar: „WhatsApp“ ist kein geeigneter Kanal für den Austausch von Dienstmitteilungen. Das war auch bisher so - wie aber das geschilderte Beispiel zeigt, wurde diese Regelung wohl auch bisher nicht hundertprozentig eingehalten. Spricht man nun mit Polizisten über diese Frage, so hört man solche Sätze: „Es ist schon möglich, dass manchmal Kollegen diesen Dienst nutzen. Aber nur für Ortsangaben. Zum Beispiel: ,Wir stehen an Ecke x, kommt zu uns.’ Aber die verwenden diesen Kanal nicht, um Daten auszutauschen, die wirklich sensibel sind.“

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Und in der Tat, sollten die Polizisten es wirklich tun und Personen-Daten auf diese Weise kommunizieren, könnte dies zu schwerwiegenden rechtlichen Konsequenzen für sie führen. „Und das ist den Kollegen bewusst“, sagt ein Beamter, der nicht genannt werden möchte. „Schließlich finden ständig juristische Schulungen zu dieser Frage statt. Die Sensibilität ist da.“ Es mag auch noch ein anderer Faktor dazu beitragen: Das neue digitale Funksystem, das gerade sukzessive in NRW flächendeckend eingeführt wird, scheint nach Anfangsschwierigkeiten gut zu funktionieren. Der Polizist: „Es gibt kaum noch Funklöcher, wo man vielleicht auf die Idee käme, auf WhatsApp zurückzugreifen.“