Mülheim. US-Forscher haben das Erbgut des Frosches entschlüsselt und herausgefunden, dass sein Genom in großen Teilen dem des Menschen entspricht. Für den Mülheimer Künstler Helmut Kottkamp sind Menschen schon länger „ein bisschen Frosch“. Ab sofort zeigt er in der Buchhandlung am Löhberg Frösche mit Lokalkolorit.
Mensch, sei (k)ein Frosch: Für Helmut Kottkamp sind wir alle ein bisschen Frosch. Nicht nur, weil US-Forscher das vollständige Erbgut der Amphibie entschlüsselt und herausgefunden haben, dass das Frosch-Genom in großen Teilen dem des Menschen entspricht. Der Mülheimer Künstler zeichnet den Frosch schon länger als künstlerische Karikatur des Menschen – als Wanderer, Biker, Arbeiter, als der Erleuchtete in Meditation oder der Saudi im Öl. Ab sofort zeigt Kottkamp in seiner neuen Ausstellung in der Buchhandlung am Löhberg 4 auch Frösche mit Lokalkolorit.
So hängen seine typischen Frösche beispielsweise am Rathaus, der Camera Obscura oder dem Wasserbahnhof. Für insgesamt fünf Motive hat sich der Künstler typische Mülheimer Sehenswürdigkeiten herausgesucht. Außerdem sind einige abgewandelte alte Meister zu sehen, wie etwa eine Frosch-Version von August Mackes „Blondes Mädchen mit Buch“ als Ergänzung zur Macke-Ausstellung im Kunstmuseum. Mit Humor und einem Augenzwinkern spiegelt Kottkamp in seinen bunten Bildern den Menschen mit seinen Vorlieben und seinen kleinen Schwächen.
Eine Künstler-Kollegin kam vorbei und sagte: „Mehr davon“
Begonnen hat alles, als Kottkamp seiner Frau – dem Frosch-Fan in der Familie – 2011 ein Bild zum Geburtstag gezeichnet hat. „Eine Künstler-Kollegin kam kurz darauf vorbei, sah das Bild und sagte: ‚Was ist das denn? Mal doch noch mehr davon’“, erzählt Kottkamp. Er stellte die Frösche auf der nächsten Ausstellung aus und die Besucher liebten sie, „weil sie eben nicht kitschig sind und immer Humor in sich tragen“.
Etwa einen Monat lang können Innenstadtbesucher nun Kottkamps Froschbilder im Schaufenster der Buchhandlung sehen, die durch reale menschliche Situationen inspiriert sind. „Danach“, kündigt Ruth Kottkamp an, „soll die Ausstellung auf Wanderschaft gehen“.