Mülheim. Mülheimer Eltern melden deutlich weniger Kinder als noch im Vorjahr an der Otto-Pankok-Schule und dem Gymnasium Heißen an. Die Schulleiter geben sich unbesorgt. Bevor das Schulamt die Entwicklung erklärt, möchte es erst die Anmeldezahlen analysieren.

Deutlich weniger Eltern als im Vorjahr schicken ihre Kinder in die fünfte Klasse des Gymnasiums Heißen und der Otto-Pankok-Schule. Deren Schulleiter besorgt dies jedoch nicht . „Die 112 Anmeldungen sind, ehrlich gesagt, meine Lieblingszahl“, sagt Robert Dißelmeyer, Vize-Chef in Heißen. „Wir sind als vierzügige Schule ausgelegt“, die nun vier Eingangsklassen mit weiniger als 30 Fünftklässlern anbieten kann. Ein Einbruch der Anmeldezahlen an seinem Gymnasium ergebe sich lediglich im Vergleich zu den Zahlen aus 2013 (149 neue Fünftklässler), so Dißelmeyer. „Das war damals ein Rekord, die meisten Anmeldungen seit Bestehen der Schule.“ Der aktuelle Stand liege wieder im üblichen Durchschnitt für das Gymnasium Heißen von etwa 120.

„Für uns ist das ein Erfolg“

Dagegen freut sich Pankok-Schulleiter Ulrich Stockem über 92 Neuanmeldungen (zuvor 132): „Für uns ist das ein Erfolg.“ Er habe eine niedrigere Zahl befürchtet. Denn längst nicht allen Eltern war klar, dass das Gymnasium Schüler aufnimmt. Es war wegen Baumängeln vorübergehend geschlossen. Der Unterricht wurde trotzdem fortgeführt – in Ausweichquartieren. „Die Eltern waren vorsichtig.“ Positiv sei auch, dass sich rund 30 Schüler für die Oberstufe angemeldet haben. Zudem ist Mathematik das Lieblingsfach vieler neuer Fünftklässler. Da sei es auch zu verschmerzen, dass nicht viele Kinder beim Schulwechsel Latein als zweite Fremdsprache neben Englisch gewählt haben (29 statt zuletzt 64).

Intelligente und selbstständige Schüler

Unabhängig von den Anmeldezahlen werde die Otto-Pankok-Schule weiter auf die Unterrichtsentwicklung der G8, die Schüler sehr unter Druck setze, antworten müssen. So wie alle weiterführenden Schulen in Mülheim übrigens auch. „Unser Ziel sind intelligente Schüler, die selbstorganisiert lernen können“, sagt Stockem.

Ob sich die bei Mülheimern ebenfalls beliebten Gesamtschulen aber vom Fleische der Gymnasien ernähren, lässt sich derzeit nicht klären. Ohnehin dürfe man „das Ergebnis eines Anmeldeverfahrens nicht auf die Goldwaage legen“, findet Schulamtsleiter Uwe Alex. Denn die nackten Zahlen seien wenig aussagekräftig. Sein Eindruck ist dennoch: „In den Jahren zuvor hatten wir durchschnittlich hohe Anmeldezahlen.“ Um Erklärungen zu wagen oder etwaige Trends aufzuzeigen, müsse sein Amt aber zunächst die Zahlen analysieren. Dies benötige mindestens 14 Tage.