Mülheim. Zweite Etage soll dazukommen und Platz schaffen für mehr Beratungsangebote. Bilanz 2013: Etwas weniger Gewinn, aber in allen Geschäftsfeldern trotzdem kräftiges Wachstum. Volksbank Rhein Ruhr feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Festakt im Mai geplant.

Der Gewinn ist leicht gesunken, die Geschäftszahlen aber weisen kräftiges Wachstum aus: Mit guten Ergebnissen aus 2013 startet die Volksbank Rhein-Ruhr in ihr Jubiläumsjahr. Den 150. Geburtstag feiert das Geldinstitut am 23. Mai mit einem Festakt in der Stadthalle Mülheim.

„Wir sind super aus der Krise herausgekommen“, bilanzieren die Vorstände Thomas Diederichs, Carsten Soltau und Oliver Reuter das Geschäftsjahr 2013. Die Summe aller Geschäfte in den vier Städten (Mülheim, Duisburg, Oberhausen und ein Stadtteil von Ratingen) stieg um acht Prozent auf jetzt 2,5 Milliarden Euro. Bei den Einlagen verbuchen die Banker ein Plus von 11 % auf 915 Mio. und das Kreditvolumen stieg um 7 % auf 824 Mio. Die Zahl der Mitglieder wuchs um 3500 auf jetzt 30.000. Die Eigenkapitalquote beträgt 17,9 % „Genossenschaft ist sexy“, lacht Vorstandssprecher Diederichs. „Wir merken, vielen Kunden sind ideelle Werte wichtiger als die erste Stelle hinter dem Komma.“

20 Mitarbeiter in der Ruhrstadt

Am Ende blieb ein Gewinn von 9,4 Mio. Euro. Daraus – so der Vorschlag des Vorstands für die Vertreterversammlung im Mai – soll an Mitglieder eine Rendite von 7,5 % auf Geschäftsanteile gezahlt werden, zum 150. Geburtstag 1,5 % mehr als sonst. Außerdem flossen gut 200.000 Euro Spenden an Vereine und Projekte, etwa ein Drittel davon blieb in Mülheim.

Kredite für Immobilien, Handwerk und Mittelstand

Obwohl die Finanzkrise Regionalbanken kaum träfen, gelten auch für sie neue Auflagen der Aufsicht. „Für diese Bürokratie müssen wir Personal aufbauen“, so Vorstand Diederichs.

Noch nie sei „so viel Geld reingekommen und so viel rausgegangen“ wie 2013, erklärt der Vorstandssprecher. Allein 160 Mio. Euro neuer Kredite hat die Volksbank vergeben, 40 Mio. mehr als im Jahr zuvor. Mit dem Geld finanziere sie Immobilien, Investitionen in Handwerk und Mittelstand. Um dieses Geschäft macht sich Diederichs auch keine Sorgen: „Wir sehen hier ein massives Wachstum, aber keine ausufernden Risiken.“

In der Ruhrstadt beschäftigt die Bank 20 Mitarbeiter, unterhält drei mit Personal besetzte Standorte (Hauptstelle in Mitte, Filialen in Speldorf und Saarn), dazu vier SB-Automatenbanken. Eine Filiale – die in Winkhausen – wurde geschlossen. Ziel sei gewesen, Beratungsangebote für die 12.000 Kunden in Mülheim (Marktanteil 6 %) zu zentralisieren und zu verbessern.

Bank plant einen Regionalbeirat

In Mülheim will die Volksbank ihren Auftritt im neuen Jahr ausbauen: An der Viktoriastraße will sie investieren, eine zweite Etage dazu mieten, die Beratungen etwa zu Baufinanzierungen oder für Firmenkunden erweitern. Nach den Sommerferien soll außerdem ein Mülheimer „Regionalbeirat“ mit Kunden ins Leben gerufen werden. Diederichs: „Wir wollen mit der Basis ins Gespräch kommen.“