Mülheim. Schülerinnen und Schüler des Otto-Pankok-Gymnasiums beteiligten sich an einem City-Projekt.Der Kunst-Grundkurs entwarf nun grenzenlose Konzepte für die Innenstadtplätze.

Mülheim kann sich sehen lassen – dieses Fazit drängt sich beim Rundgang durch die Ausstellung in der Wertstadt auf: Markante Innenstadtplätze sollten die Zwölftklässler, die an der Otto-Pankok-Schule den Kunst-Grundkurs besuchen, aufwerten und stellten prompt auf den Synagogenplatz wie auf die alte Eisenbahnbrücke Aussichtstürme. Damit machten die Jugendlichen den Perspektivwechsel komplett, der schon im Projekttitel gefordert war: „Cityspotting – Sieh deine Stadt mit anderen Augen“.

„Wir fanden es schade, dass man den Hajek-Brunnen nie aus der richtigen Perspektive sieht“, erläutern Cedrik Lotze und Yasmin Rinker den Grundgedanken. Also installierten die Zwölftklässler mit ihrer Gruppe über einem Aufgang zur Tiefgarage eine Plattform samt Café, von der gläserne Brücken zu den oberen Etagen der umliegenden Häuser führen.

Natürlich nur in der Theorie, die der 17-jährige Jan Buchholz mit einem 3D-Programm am Computer umsetzte. Gleiches gilt für den Glaskubus, den eine andere Gruppe als Ausstellungsfläche in die Altstadt stellte, und für das Bild von weißen Wattewolken im blauen Himmel, die am Nordeingang zum Hauptbahnhofs die Unterseite der Tourainer-Ring-Brücke verzieren.

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Realistisch ist all das nicht unbedingt, aber das war auch kein Kriterium, wie Künstler Lubo Laco betont, der dieses Projekt begleitet: „Der künstlerischen Freiheit haben wir keine Grenzen gesetzt.“ Nur so könne Fantasievolles und Neues entstehen. Dem stimmt Kunstlehrer Hans-Peter Hepp zu. Für ihn ist diese Beschäftigung mit der eigenen Stadt zugleich auch „identitätsstiftend“.

Doch nicht nur Abiturienten sahen genau hin. Auch die von Lehrerin Renate Garbe-Müller geleitete Umwelt-AG der Otto-Pankok-Schule beteiligte sich an dem Projekt, das Cornelia Schwabe initiierte und das vom Landschaftsverband Rheinland gefördert wurde. Gemeinsam mit Künstler Peter Helmke kreierten die Schülerinnen und Schüler, die inzwischen die sechste und siebte Klasse besuchen, Kunstwerke aus dem, was andere Menschen wegwerfen. Tetrapaks zerschnitten die zwölf Jungen und Mädchen da und verworben sie zu Flächen, die sie anschließend bemalten.

Ursprünglich sollte einer Wand ihrer Schule damit dekoriert werden, doch neue Brandschutzvorschriften verbieten das. Zudem gestalteten die Jugendlichen aus Müll Objekte, die sie in eine größere Geschichte einbetteten. Eine spontane Idee war das, wie Künstler Peter Helmke berichtet: „Die Geschichte hat sich nach und nach entwickelt.“