Mülheim. . Erst zwei Jahre nach der Komplett-Sanierung muss das Wennmann-Bad in Mülheim-Heißen wieder schließen. Im Schwimmbad lösen sich die Fliesen. Mal eben zwischendurch lässt sich das nicht reparieren. Doch vor April soll die Schließung nicht erfolgen.

Wie geht es im Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen weiter? Mit Details zum Ausmaß der Schäden im gerade erst aufwendig sanierten Schwimmbad ist die Stadtverwaltung noch zurückhaltend.

Doch so viel steht nach dem nun vorliegenden Gutachten durch externe Fachleute fest: „Wir werden das Bad noch einmal schließen müssen“, sagt Stadtsprecher Volker Wiebels. Im Schwimmbad lösen sich die Fliesen. Mal eben zwischendurch lässt sich das nicht reparieren.

Heißener Bad ist unentbehrlich

Die Schließung werde jedoch nicht vor April erfolgen. Ziel sei es, dass möglichst wenig Schwimmunterricht der Schulen ausfällt. Im April sind Osterferien. Das Heißener Bad ist im an Wasserflächen armen Mülheim für Schulen unentbehrlich.

Wie umfangreich die Sanierung ausfallen wird, auch dazu schwieg gestern die Fachverwaltung. Ein Architekt ist nun beauftragt, die Maßnahme zu planen. Zeitgleich, so Wiebels, befasse sich das Rechtsamt mit Fragen zu Regressansprüchen gegenüber der Baufirma. Ende Januar will die Stadtverwaltung im Sportausschuss den Politikern genauere Zahlen und das weitere Vorgehen vorlegen. Der Vorsitzende des Sportausschusses, Eckart Capitain, erwartet kein gravierendes Problem für die Stadt, erst recht kein finanzielles. „Ärgerlich dürften vor allem die erneuten Ausfallzeiten für Badegäste sein“, sagt er.

Komplette Modernisierung

Das Bad in Heißen war erst vor zwei Jahren komplett modernisiert worden. Monatelang war es dazu geschlossen. Insgesamt investierte die Stadt rund 2,6 Millionen Euro. In der Bürgerschaft wurde die neue Badgestaltung sehr gelobt. Im Herbst vergangenen Jahres traten jedoch dann deutliche Schäden auf, und das an mehreren Stellen: In der Schwallwasserrinne, die das gesamte Becken umgibt, lösten sich die Fliesensteine. „Der Mörtel löst sich auf“, erklärte Frank Buchwald, Chef des städtischen Immobilien-Service. Für eine erste Begutachtung schloss die Stadt das Bad wieder für mehrere Tage. Das Wasser wurde abgesenkt, Probebohrungen erfolgten.

Derzeit läuft der Badbetrieb nach Plan. „Eine Gefahr für Badegäste besteht derzeit nicht“, heißt es aus der Verwaltung. Allerdings werden nun regelmäßig die Beckenränder kontrolliert.

Der Generalunternehmer für die damalige Badsanierung soll für die Ausführung der Fliesenarbeiten einen Subunternehmer eingesetzt haben, der wiederum wohl einen Mörtel verwendet hat, der nicht mit dem Wasser im Schwimmbecken kompatibel sei. Offensichtlich wurde ein zu billiges Material verwendet, vermutet Capitain. Wer den wirtschaftlichen Schaden trägt, steht offenbar noch nicht fest.