Mülheim.
Mülheims modernstes Schwimmbad, das Friedrich-Wennmann-Bad in Heißen, muss in der ersten Woche der Herbstferien geschlossen werden. In dem Bad sind größere Schäden aufgetreten. Dabei war es erst vor knapp zwei Jahren nach 14-monatiger Sanierung und Modernisierung wieder eröffnet worden. „Sehr ärgerlich“, sagt die Leiterin des Mülheimer Sport-Service Martina Ellerwald.
Ein Bausachverständiger wird sich die Schäden nun genauer ansehen. Fakt ist, es lösen sich in der Schwallwasserrinne, die das gesamte Becken umgibt, die Fliesensteine. „Der Mörtel löst sich auf“, sagt Frank Buchwald, Chef des städtischen Immobilien-Service. Im schlimmsten Fall, fürchtet er, „macht der Gutachter das Bad aus Sicherheitsgründen zu.“ In jedem Fall rechnet er mit einer späteren erneut größeren Sanierung, bei der das Bad Wochen, wenn nicht Monate geschlossen werden muss.
Gutachter muss her
Schon vor Monaten traten die Mängel auf, wobei man noch gehofft hatte , dass dies ein punktueller Schaden sei. Für drei Tage war dazu im Mai das Bad geschlossen, der Mangel provisorisch behoben worden. „Doch es wurde immer schlimmer“, so Buchwald. Die Stadt reklamierte, konnte sich jedoch mit der „durchaus kooperierenden“ Baufirma nicht einigen. Der Gutachter wird klären, woran der Mangel liegt, wer ihn zu verantworten hat. Die Stadt geht von einem Garantiefall aus. „Wir machen ständig Analysen und haben keine Anzeichen dafür, dass es am Wasser liegen könnte.“
Bürger berichten sogar, dass auch im Deckenbereich Schäden nach der Sanierung aufgetreten seien. Doch die, so Martina Ellerwald, seien behoben, es habe sich um Schwitzwasser an den Deckenplatten gehandelt. Dies werde nun noch genauer geprüft.
Es ist nicht das erste Mal, dass nach der Generalüberholung, die immerhin 2,6 Mio. Euro gekostet hat, Mängel aufgetreten sind. Vor einem Jahr mussten „Baumängel aus der Sanierungsphase“ abgearbeitet werden. So waren Fliesen nicht mit ausreichendem Gefälle verlegt worden, so dass sich Pfützen bildeten, eine Gefahr.
Für Schulen unentbehrlich
Der Bausachverständige wird am 21. Oktober seine Arbeit aufnehmen. Dazu muss ein Teil des Wassers abgelassen und an zehn bis 15 Stellen im Bad eine „zerstörerische Prüfung“ vorgenommen werden. Etwa vier Tage dauern die Arbeiten. Danach sollen die Bohrstellen wieder geschlossen werden.
Ab dem 26. Oktober möchte der Sport-Service den Badebetrieb wieder aufnehmen – wie lange ist offen. „Die Begutachtung“, so Ellerwald, „haben wir bewusst in die Herbstferien gelegt, da dann der Schwimmunterricht nicht stattfindet.“ Das Heißener Bad ist für Schulen unentbehrlich.