Mülheim-Dümpten. . Das Wohnhaus Mülheim-Dümpten, das in der Silvesternacht lichterloh brannte, wird derzeit von der Kriminalpolizei untersucht. Die vier Bewohner, die Rauchgasvergiftungen erlitten hatten, sind noch im Krankenhaus. Zurzeit werden Möglichkeiten für ihre Unterbringen danach geprüft.
Zerborstene Fensterscheiben, verkohlte Matratzen auf dem Balkon, zerstörtes Hab und Gut im Vorgarten – und über allem das rußgeschwärzte Gerippe des Daches. Dieses Bild bietet das Haus am Bickenborn in Mülheim-Dümpten, das in der Silvesternacht gebrannt hat. Rot-weißes Flatterband versperrt Neugierigen den Weg durchs Gartentor, die Haustür ist mit einem Siegel der Polizei versehen.
„Ein Brandort ist auch immer ein Tatort“, erklärt Polizei-Pressesprecher Peter Elke. Noch sind Ermittler der Kriminalpolizei damit beschäftigt, das Brandgeschehen zu untersuchen, Spuren zu sichern und die Nachbarn zu befragen. Denn, so Elke, am Ende müsse für die Ermittler klar sein, ob es sich um fahrlässige Brandstiftung handele oder um vorsätzliche Brandlegung.
Feuer auf Balkon
Was auch immer das Feuer auf dem Balkon des Zweifamilienhauses ausgelöst hat, Nachbarin Roswitha Schlieche ist immer noch ganz bestürzt über das, was sie und die anderen Anwohner in der Nacht zu Neujahr miterlebt haben. „Das ist wirklich schrecklich, was da passiert ist“, sagt die Dümptenerin, die direkt im angrenzenden Haus wohnt. „Silvester war für uns natürlich gelaufen“, sagt sie und weiter: „Mir tun die Bewohner leid. Die alte Dame wird wohl nicht mehr zurück nach Hause kommen, sondern in ein Pflegeheim müssen.“
Wie berichtet, waren eine 91-jährige Frau sowie drei Männer (82, 50 und 49 Jahre alt) von der Feuerwehr aus dem brennenden Haus gerettet worden. Und das gerade noch rechtzeitig, bevor sich das Feuer weiter ausbreitete. Einsatzleiter Michael Lüls betont: „Wir können von Glück sagen, dass keiner der Bewohner schwerer verletzt worden ist.“ Dass es sich bei dem Feuer am Bickenborn um einen Brand von einer besonderen Größenordnung handelte, der sich zudem rasend schnell ausbreitete, kann Einsatzleiter Lüls bestätigen. „So etwas hatten wir hier in Mülheim in einer Silvesternacht in den letzten Jahren nicht“, so der Feuerwehrmann, der die Lage vor Ort selbst als dramatisch und erschreckend bezeichnet.
Notwohnung der Stadt
Das Haus ist auf nicht absehbare Zeit unbewohnbar, die vier Menschen, die in ihm gelebt haben, sind wegen Rauchgasvergiftung noch im Krankenhaus untergebracht. Die Stadt ist derzeit dabei, eine Anschlusslösung für ihre Unterbringung zu organisieren. „Die Leute werden nicht auf der Straße stehen“, verspricht Mülheims Pressesprecher Volker Wiebels. Wenn sich keine Möglichkeit finde, die Bewohner des Brandhauses bei Familie oder Bekannten unterzubringen, stünde eine Notwohnung der Stadt bereit, auch die Wohnungsbaugesellschaften hätten bereits Hilfestellung signalisiert, so Wiebels.