Mülheim-Heißen. Nach dem Kellerbrand an der Blumendeller Straße untersuchen Experten die Brandursache. Nachdem die Häuser auf Schadstoffbelastungen geprüft worden waren, durften die Mieter zurück in ihre Wohnungen.

Das war ein Schreck am frühen Samstagmorgen: Als Renate Kamphenkel ihre Wohnungstür aufmacht, weil es im Hausflur so laut war, dass sie sich schon beschweren wollte, steht da ein Feuerwehrmann in voller Montur samt Atemschutzmaske. „Der sagte nur: Schnell anziehen und raus’ hier“, berichtet die Anwohnerin der Blumendeller Straße 21-23.

Dort war Samstag früh ein Kellerbrand ausgebrochen, der zu einer solch starken Rauchentwicklung geführt hatte, dass insgesamt 25 Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert werden mussten. Genau unter der Erdgeschoss-Wohnung von Manfred Jänner war das Feuer ausgebrochen, er war es auch, der den Brand entdeckt und gemeldet hatte.

„Ich hab zwei dumpfe Geräusche gehört, so als ob etwas platzt – und kurz darauf hab ich es auch schon gerochen“, erzählt der Anwohner, schließlich quoll schon Rauch aus einem Leerrohr in seinem Korridor. Manfred Jänner wurde klar: Da muss mehr dahinter stecken – also rief er die Feuerwehr.

Unter der Wohnung von Manfred Jänner brach das Feuer aus.
Unter der Wohnung von Manfred Jänner brach das Feuer aus. © WAZ FotoPool

39 Brandbekämpfer im Einsatz

Die rückte umgehend an: 39 Brandbekämpfer der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz, zudem Notfallseelsorger des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter-Unfallhilfe. „Wir sind wirklich super behandelt worden“, spricht Anwohnerin Renate Kamphenkel den Helfern ein großes Lob aus. In den Häusern der SWB wohnten vor allem ältere Leute, der ein oder andere sei nicht mehr gut zu Fuß, berichtet die ­Seniorin.

Auch sie selbst habe ihre Wohnung im Hochparterre über die Leiter der Feuerwehr verlassen müssen, der Hausflur sei bereits wegen des starken Rauchs unpassierbar gewesen. „Dann saßen wir zunächst alle in dem Bus der MVG und konnten zugucken, wie die Feuerwehrmänner bei uns ein und ausgingen“, berichtet die Mieterin von den unruhigen Stunden am Samstagmorgen. Später dann seien sie in der nahegelegenen Waldorfschule untergebracht und auch dort fürsorglich betreut worden, betont Renate Kamphenkel ein weiteres Mal.

„Nach diesem Erlebnis aber kennen wir uns“

Vorher habe sie ihre Nachbarn kaum gekannt, sagt die sympathische Frau mit den kurzen grauen Locken. „Nach diesem Erlebnis aber kennen wir uns“, sagt sie mit einem Augenzwinkern und kann schon wieder lächeln. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, hatte auch schon die Feuerwehr zuvor gemeldet. Zurzeit laufen die Ermittlungen zur Brandursache, so Polizei-Pressesprecher Peter Elke. Mit Ergebnissen sei allerdings erst im neuen Jahr zu rechnen.

Für Renate Kamphenkel und ihre Nachbarn ist diese Information sowieso zweitrangig. Für sie zählt nur eines: dass sie zurück in die Wohnungen durften. Denn Weihnachten in einer Notunterkunft, da sind sich alle einig, wäre ein Alptraum.