Mülheim. Beim mittlerweile fünften Präventionstag des Mülheimer Ärztenetzes „Doc-Net“ ließen sich wieder zahlreiche Mülheimer auf Herz und Nieren prüfen.
Viele Mülheimer zog es am Samstag zum Präventionstag in die Ev. Begegnungsstätte am Scharpenberg. Bereits zum fünften Mal organisierte das Mülheimer Ärztenetz „Doc-Net“ Aktionen rund um das Thema Vorsorgeuntersuchung und Früherkennungsmöglichkeiten.
Zusätzlich konnten sich die Besucher bei Vorträgen u.a. über Patientenverfügungen, Darmkrebserkrankungen oder Therapiemöglichkeiten bei Gelenkerkrankungen informieren. „Wir sind der Meinung, die beste Medizin heißt Vorsorge“, erklärt Dr. Dirk Tittgen, der mit vielen Kollegen jedes Jahr den Vorsorgetag auf die Beine stellt. „Wir haben gemerkt, dass die Berührungsängste in einem lockeren Rahmen nicht so groß sind.“
Aktionstag wird gut angenommen
Wahrscheinlich deshalb wird der Aktionstag von den Mülheimern auch sehr gut angenommen. Etwa 250 Besucher nutzen die Gelegenheit, sich von verschiedenen Ärzten durchchecken oder sich an den Ständen verschiedener Vereine und Selbsthilfegruppen beraten zu lassen. Besonders gefragt war der „Check-up auf der Gesundheitsstraße“. Dabei wurde für jeden Patienten ein Risikoprofil bezüglich Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfall und Lungenerkrankungen erstellt. Anschließend konnten die Teilnehmer ihre Untersuchungsergebnisse mit dem Arzt besprechen. „Ich finde das Angebot toll“, so Sigrid Hupe: „Ich habe die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre meine Werte zu erfahren. Man spart sich viele Wege, denn hier sind viele Fachärzte, bei denen ich sonst lange Wartezeiten und enorme Lauferei hätte.“ Und dazu kommt: alle Untersuchungen und Beratungsgespräche sind kostenlos.
Auffällig war, dass überwiegend ältere Mülheimer das Angebot des Präventionstages nutzten. Wie wichtig Vorsorge aber auch in jüngeren Jahren sein, kann erfuhr eine Besucherin. Die 32-jährige Saarnerin ließ sich von Dr. Ursula Blum und einen Ultraschall ihrer Schilddrüse machen. Das Ergebnis: ein schnellstmöglicher Termin in der radiologischen Praxis, um eine weitere Behandlung abzusprechen.
Fachärzte von "Doc-Net"
Dass vor allem meist junge Männer wenig Sorgen um ihre Gesundheit machen, bestätigt auch Klaus Weber von der Mülheimer Prostata Selbsthilfegruppe. Zwar sei diese Gruppe deutlich weniger betroffen, dennoch ist der Prostatakrebs bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. „Junge Männer neigen dazu zu denken, dass es sie nicht treffen kann“, weiß Klaus Weber: „Die meisten kommen daher leider erst, wenn es schon zu spät ist.“ Um genau das zu verhindern, werden die Fachärzte von „Doc-Net“ auch im nächsten Jahr wieder aktiv für die Vorsorge werben.