Mülheim. Ein Trio hat sich vorgenommen, die Tradition der guten alten Kammermusik in Mülheim wieder in Schwung zu bringen: Die alte Gründerzeitvilla der Brauereifamilie Mann an der Boverstraße soll sich für Kammermusik- und Liederabende sowie für junge Talente öffnen.
Ein Trio hat sich vorgenommen, die Tradition der guten alten Kammermusik in Mülheim wieder in Schwung zu bringen. Und hat dafür auch schon den passenden glanzvollen Rahmen gefunden: Die alte Gründerzeitvilla der Brauereifamilie Mann an der Boverstraße soll sich für Kammermusik- und Liederabende sowie für junge Talente öffnen. Der Name „Villa Zsuzsa“ steht für die Dame des Hauses – die Geigerin, Solistin und Kammermusikerin Zsuzsa Debré mit ungarisch-französischen Wurzeln.
Erst vor wenigen Monaten hat die zierliche Blondine dem finnischen Opernagenten und Musik-Manager Erkki Alste aus Berlin ihr Ja-Wort gegeben und nun hat sich das frisch verheiratete Ehepaar mit der Villa und einem gemeinsamen Wohnsitz einen Traum erfüllt.
Unvergleichbare Stadt-Atmosphäre
„Dass wir dieses Haus gefunden haben, ist ein Glücksfall.“ Für Alste war das „Mülheimer Flair“ der Auslöser und für Zsuzsa Debré steht fest, „dass Mülheim mit seiner besonderen Atmosphäre nicht vergleichbar mit anderen Städten im Ruhrgebiet ist“. Und sie ist überzeugt: „In Mülheim ist der Bedarf an gepflegter Kammermusik groß, und es gibt bestimmt einen Freundeskreis dafür.“ Als Solistin über Deutschland hinaus unterwegs, spielt sie Violinkonzerte von Beethoven bis Tschaikowsky. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, die bringt mich auch als Profi weiter.“
Der Dritte im musikalischen Bunde ist András Rákosi. Der Konzert-Pianist und die Geigerin lernten sich während ihres Studiums an der Franz Liszt Musikakademie in Budapest kennen. Jahrelang hatte er „András Rákosi & Friends“ sowie eine Talent-Förder-Reihe im Kammermusiksaal der Stadthalle veranstaltet, die dann 2005 eingestellt wurden. 15 Jahre lang war er zudem der Kopf der Mülheimer Musikschule „Rákosi“, deren Leitung er für das neue Projekt abgab, um sich künftig mehr der Musik und dem Zusammenspiel zu widmen. Eine gemeinsame CD haben der Pianist und die Geigerin bereits herausgebracht, eine neue ist in Vorbereitung und für die anstehende Tournee muss geübt werden.
Gute Akustik
Dafür gibt es eine gute Akustik im Kammermusiksaal der Villa. Im ehemaligen Salon mit Wintergarten und Blick ins Grüne finden 60 bis 70 Zuhörer Platz. Zur „kleinen Hausmusik“ und den Kammerkonzerten im gemütlich-stilvollen Ambiente sollen künftig andere Musiker und Ensembles eingeladen werden. Auch der Talentförderung wollen Rákosi mit dem Unterricht seiner Schüler und Debré mit der Meisterklasse als Vorbereitung für die Aufnahme in Musik-Hochschulen und Wettbewerbe in der „Villa Zsuzsa“ eine Bühne geben.