Mülheim. Das Trio Hewar und das grandiose Ensemble der Morgenland Allstars eröffneten die neue Reihe der Mülheimer „Klanglandschaften“. In der gut besuchten Stadthalle glänzten sie mit packenden musikalischen Grenzüberschreitungen.

Mit einer Reise in den Orient eröffneten das Trio Hewar und das grandiose Ensemble der Morgenland Allstars die neue Reihe der Mülheimer „Klanglandschaften“. Dabei wurde das prominent und international besetzte Morgenland-Orchester, das allen Fans dieses Genres vom Morgenland-Festival in Osnabrück bekannt sein dürfte, von namhaften Abendländern verstärkt.

So bereicherten auch Bassist Andreas Müller und der hochbegabte junge Trompeter Frederik Köster die prominent und international besetzte Weltmusik-Big-Band, die für erfolgreiche kulturelle Globalisierung im besten Sinne steht.

Inspirierte Mischung

Zuvor hatte das Trio Hewar (arabisch für „Dialog“) eine inspirierte Mischung aus arabischer Musik, Jazz, Scat und klassischer Musik präsentiert. Der syrische Klarinettist Kinan Azmeh, die syrische Sängerin Dima Orsho und der aus Tunesien stammende Violinist Jasser Hay Youssef glänzten in der gut besuchten Stadthalle mit packenden musikalischen Grenzüberschreitungen. Das Trio durfte dann in der zweiten Hälfte dieses außergewöhnlichen Konzerts die Morgenland Allstars verstärken.

Mit künstlerisch hochkarätiger und hochkonzentriert gespielter Kammermusik gelang es zunächst dem syrisch-tunesischen Ensemble, seine leisen Kompositionen zu schwebenden Elementen zwischen den Kulturen zu formen. Sorgte der virtuose Kinan Azmeh mit seiner magisch klingenden Klarinette für die orientalische Note, so vollendete Dima Orsho die beinahe meditative Klangkunst des Trios nach einem arabischen Vorspiel mit Jazz-Vocals und Barock-Gesang.

Szene mit jungen Musikern

Für deutlich mehr Tempo als im Trio sorgte dann Kinan Azmeh als Leader des rhythmisch und auch im Kollektiv starken Ensembles der Allstars, die mit ihrem dichten Sound, mit markanten Grooves und viel Spielwitz die Grenzen zwischen Ost und West einfach wegbliesen.

Die mit Profis wie dem libanesischen Perkussionisten Rony Barrak, dem aserbaidschanischen Pianisten Salman Gambarov und dem Sänger Ibrahim Keivo sowie weiteren Spitzenmusikern glänzend besetzte internationale Band ist eine Weltmusik-Formation im besten Sinn, die auch den Jazz nicht vernachlässigt. Eine aufregende Szene mit jungen Musikern aus zahlreichen Ländern und hier vielfach unbekannten Aufnahmen, die noch viele Überraschungen bietet.

Ein gelungener Auftakt der Klanglandschaften-Saison und viel Beifall für die Morgenland Allstars, die auch im Abendland mit dieser Musik noch viele Freunde finden werden.