Mülheim. Seit langem müssen die Pétanque-Spieler des Boule-Clubs Mülheim mit einem Provisorium leben. Um die Trainingsbedingungen zu verbessern, erneuert der Kreisligist nun die Anlage in Eigenregie. Den Großteil der dafür nötigen Mittel bewilligte die Bezirksvertretung 2.
Ein lang gehegter Wunsch kann jetzt in Erfüllung gehen. Die Pétanque-Spieler des Boule-Clubs Mülheim an der Ruhr werden bald auf professionellen Boule-Bahnen trainieren sowie Heimspiele und Turniere austragen können. Die Bezirksvertretung 2 bewilligte ihnen einen Zuschuss in Höhe von 1450 Euro aus Mitteln der Sportpauschale. Als kleinen Nachschlag bekommt der Verein außerdem noch 500 Euro aus den Verfügungsmitteln der BV 2.
„Seit 1992 spielen wir auf der Sportanlage an der Hügelstraße auf einem Teil des Kleinspielfeldes. Der Ascheuntergrund dort ist für das Boulespielen aber eigentlich völlig ungeeignet. Die Boulekugeln rollen darauf wie Kegelkugeln – und das sollte nicht so sein“, erklärt Vereinsvorsitzende Siegrid Gerach. Da der Club, der letztes Jahr sein 20-jähriges Bestehen feierte, seit über zwei Jahren auch in der Kreisliga mitmische, seien bessere Übungsbedingungen längst überfällig. „Wir haben ja schließlich Ehrgeiz, wollen weiterkommen! Da müssen wir natürlich auch vernünftig üben können“, so Gerach.
Die Idee, eine Fachfirma mit dem Bau der neuen Anlage zu betrauen, verwarf man allerdings schnell. Es wäre mit rund 4500 Euro einfach zu teuer gekommen. Also beschlossen die Pétanque-Spieler, den Platz in Eigenregie zu erstellen. „Wir haben uns fachkundig gemacht, so schwierig ist das gar nicht: und natürlich viel billiger“, meint Siegrid Gerach.
In der Kreisliga am Start
Entstehen soll eine 16 x 18 Meter große Fläche aus Feinkies auf Dolomitensand, die mit schweren Holzbalken eingerahmt wird. Sie soll mit Hilfe von Seilen in vier Bahnen unterteilbar sein. Das bisherige Spielfeld will man zudem weiter nutzen. „Wenn alles fertig ist, haben wir endlich auch optimale Voraussetzungen, um Liga- oder Freundschaftsspiele, Turniere und Stadtmeisterschaften auszutragen“, sagt die Vorsitzende. Stadtmeisterschaften fanden trotz der ungünstigen Bedingungen übrigens schon mehrfach an der Hügelstraße statt und zogen bis zu 400 Personen an.
Loslegen will der Boule-Club mit den Bauarbeiten so schnell wie möglich, denn Pétanque gespielt wird auch im Winter und sogar bei Schnee. „Sobald wir den Bescheid schriftlich haben und sicher wissen, dass wir das Geld bekommen, geht es los“, so Siegrid Gerach. Rund 2250 Euro an Materialkosten werden wohl anfallen. Der Verein muss also auch Eigenmittel in Höhe von etwa 300 Euro beisteuern.
Über den Beschluss der BV-Politiker, den Boule-Spielern finanziell unter die Arme zu greifen, ist auch Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice, erfreut: „Das ist sinnvoll. Der Boule-Club ist seit vielen Jahren sehr engagiert bei der Sache und musste bisher immer mit einem Provisorium leben.“