Mülheim. Meterhoch liegen die Blätter auf den Bürgersteigen der Mendener Straße. Die Anwohner haben sie zusammengefegt und warten jetzt darauf, dass die Mülheimer Entsorgungsbetriebe sie abtransportieren. So wie in früheren Jahren. Doch laut MEG gibt’s den Service nur für eine Straßenseite. Das ärgert viele.

Unmengen von Laub geht an manchen Straßen nieder, an der Mendener Straße trifft es die Anwohner besonders hart. „Bisher war es üblich, dass die MEG in dieser Zeit zweimal mit einer Mannschaft die Blätter zusammen blies und dann mit einem Spezialfahrzeug aufsaugte“, berichtet Anwohner Frank Lenz und ist wie seine Nachbarn verärgert: Die Mülheimer Entsorgungsbetriebe (MEG) machen diesen Service in diesem Jahr nicht.

Die bisherige Arbeitsteilung zwischen Bürger und Stadt bezeichnet Lenz an der Mendener Straße als vorbildlich. „Die Anwohner haben täglich die Bürgersteige und den Radweg vor ihrem Haus gefegt und die Blätter jeweils an einer Stelle aufgehäuft. Die Stadt hat diese Haufen dann entsorgt. Sobald die großen Mengen erledigt waren, haben die Anwohner die Restblätter über ihre Grünschnitttonnen entsorgt oder zusätzliche Abfallbeutel genutzt.“

„Für das Laub auf dem Bürgersteig sind die Anwohner zuständig“

So stimme es nicht, betont Jürgen Jeppel, Geschäftsführer der MEG. Auf der Richtung Kettwig linken Seite der Mendener Straße habe die MEG nie Laub von den Bürgersteigen aufgesaugt. Im letzten Jahr nur in einem Fall, dafür habe ein Bürger aber auch gezahlt. „Für das Laub auf dem Bürgersteig sind die Anwohner zuständig“, sagt Jeppel und verweist auf die Entsorgung über die Biotonne oder über Laubsäcke, die für eine geringe Gebühr zu kaufen sind und kostenlos abgeholt werden.

Mit Blick auf alle anderen Straßen in der Stadt könnten an der Mendener Straße keine Ausnahmen für Bürger gemacht werden, betont Jeppel. „Wir müssten dann alle Straßen in der Stadt gleich behandeln.“ Auf der anderen Seite der Mendener Straße, wo viele Platanen stehen, könnten die Anwohner das Laub unter die Bäume kehren, dort werde es von der MEG abgeholt.

„Vor manchen Häusern liegen mehrere Meter angehäufte Blätter auf dem Bürgersteig. Kein Bürger kann diese nasse Masse in Papiertüten entsorgen“, klagt Lenz und berichtet weiter davon, dass Anwohnern am Telefon von der MEG empfohlen werde, sich an die Politik zu wenden, die für das Problem zuständig sei.

„Der Bürger wird in Geiselhaft genommen“

Die Anwohner vermuten, dass es um mehr Geld geht und „der Bürger in Geiselhaft genommen wird“ – nach dem Motto: Wenn es dem Bürger zu viel wird, kann er sich ja bei

Satzung der Stadt regelt Laubreinigung

Die Satzung der Stadt verpflichtet alle Grundstückseigentümer, die an ihr Grundstück angrenzenden Wege, Verbindungswege, Wendehämmer und Treppenanlagen von Laub zu befreien. Wer das alleine nicht schafft, muss für Ersatz sorgen.

Die Laubreinigung der Wege muss einmal wöchentlich, bei starkem Laubfall öfter, durchgeführt werden.

den Politikern beschweren, die dann der MEG mehr Mittel für die Straßenreinigung zur Verfügung stellt. Davon könne, so die MEG, keine Rede sein.

Die Folge dieses Streits ist nun, dass die Anwohner ihrerseits dafür sorgen, dass der Wind die Blätter auf die Straße weht, wo sie in die Kehrmaschinen gelangen. „Das Ganze macht weder für die Stadt noch für die Anwohner Sinn“, sagt Lenz und wünschte sich mit seinen Nachbarn unabhängig von der Reinigungssatzung, dass die Anwohner täglich ihren Bürgersteig und Radwege fegen und die Stadt zweimal im Herbst die Blätter abfährt. Diese Praxis wäre bürgerfreundlich, heißt es.