Mintard. . Als notwendige Ausgleichsmaßnahme für das Baugebiet an der August-Thyssen-Straße wird der Alpenbach, der vor vielen Jahren begradigt wurde, renaturiert und in eine mäandrierende, naturnahe Form gebracht. Für die Mintarder ein Gewinn, meint Landschaftsplaner Gerald Angstmann.

Noch aber plätschert das klare Wasser des kleinen Bachlaufs still vor sich hin. Ein kleiner Pfad ist neben den schnurgeraden Bach getrampelt, der, wie man sieht, gerne als Hunde-Spazierweg genutzt wird. An seine andere Seite grenzen die höher gelegenen Gärten des Neubaugebietes, dessen unbelastetes Oberflächenwasser in den Bach eingeleitet wird. Auf der Wegseite liegen rund zehn Kleingartengrundstücke.

Damit die Kleingärtner bleiben können, habe man eine gute Lösung gefunden. Sie können ihre Gartenhäuser behalten, die Parzellen werden nur auf die bachabgewandte Seite verlegt. „Sie haben dann den unverbaubaren Blick in die Natur zur Ruhrseite hin“, erklärt Dezernent Peter Vermeulen zufrieden.

Gehölze werde entfernt

Somit werde ein ausreichend breites, rund 15 Meter breites Areal geschaffen für die Renaturierung. „Ihnen wurde Zeit gegeben, die Pflanzen zu sichern. Jetzt kann die Baufirma Ende Oktober das Gelände auf den Gewässer-Umbau vorbereiten“, so der Umweltdezernent.

An dem Bachufer modert noch der kürzlich entsorgte Grünschnitt. Es wachsen Eiben und andere Nadelgehölze in Ufernähe. „Diese Gehölze versauern das Gewässer und werden weggenommen“, beurteilt der Fachmann, und der Kompost sorge für eine Überdüngung des Bachs. Ziel sei es, möglichst wenig neu pflanzen zu müssen. Standortgerechte Weiden, Erlen, Eschen und Wasserlilien stehen bereits auf dem Gelände, die würden sich weiter aussäen, ansonsten werde man die Fläche weitestgehend sich selbst überlassen. „Wir werden ein Auge darauf haben, dass Neophyten, wie zum Beispiel Bärenklau, sich nicht ansiedeln“, sagt Angstmann.

Naturnaher Bachlauf hinter dem Garten

„Wir leisten hier mit den selbstregulierenden Biotopstrukturen einen wichtigen Beitrag zum Auen- und Hochwasserschutz.“ Besonders erfreulich sei, „dass man die Ausgleichsmaßnahme direkt am Ort vornehmen kann“, sagt Peter Vermeulen.

Die Bewohner des neuen Wohngebietes hätten schon im nächsten Jahr einen naturnahen Bachlauf hinter ihrem Garten und die Mintarder bekämen ein neues Biotop und einen Spazierweg ins Grüne. Unterhaltungsträger des Geländes sei der Bergisch-Rheinische Wasserverband (BRW). Um dem Alpenbach, der vom Auberg/Mintarder Berg kommt und hinter dem Mintarder Wasserbahnhof in die Ruhr mündet, diese Entwicklungsmöglichkeit zu geben, konnte mit dem Eigentümer, der Kirchengemeinde, mit den Kleingärtnern und dem Bauträger RSE-Bau diese für alle vorteilhafte Lösung gefunden werden, so der Dezernent.