Holsterhausen/Fulerum.
Die Emschergenossenschaft will ab Frühjahr den rund 300 Meter langen, noch verrohrten Abschnitt des Borbecker Mühlenbachs unterhalb der Fulerumer Wienenbuschbrücke freilegen. Das erfuhren die Wasserwirtschaftsexperten aus ganz Europa, die im Rahmen der „Eureau“-Tagung bei der Emschergenossenschaft über das Thema Abwasser diskutierten. Dabei spielte auch der Emscher-Umbau eine große Rolle. Eines der Vorzeige-Projekte der Emschergenossenschaft befindet sich dabei im Essener Südwesten: der Borbecker Mühlenbach – und dort soll sich in diesem Jahr noch sehr viel tun.
„Der Borbecker Mühlenbach ist eines der Gewässer, das wir generell Besuchern aus dem Ausland sehr gerne zeigen“, sagt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. Das mag einerseits an der räumlichen Nähe zur Hauptverwaltung des Verbandes liegen, wohl aber auch an der selbst im Winter noch idyllischen Optik des bereits in Teilen renaturierten Gewässers. Seit der ökologischen Umgestaltung des einstigen Abwasserlaufs hat sich der Bach vor allem im Mühlbachtal zwischen Holsterhausen, der Margarethenhöhe und Fulerum schon ansatzweise zu einer Auenlandschaft entwickelt.
Ein interessanter Anblick bietet sich dabei von der Wienenbuschbrücke an der Wickenburgstraße in Richtung Westen/Rhein-Ruhr-Zentrum: Nichts erinnert heute mehr daran, dass unmittelbar neben den Kleingartenanlagen einst ein kanalartiger Schmutzwasserlauf floss, der in heißen Sommermonaten zudem übel roch. Stattdessen blickt man heute auf einen mäandrierenden Bachlauf mit Pflanzenbewuchs. Die grauen Betonsohlschalen an den Ufern wurden vollständig entfernt.
Bei ihren Arbeiten vor drei Jahren hatte die Emschergenossenschaft allerdings nur die oberirdisch verlaufenden Gewässer in dem Bereich umgestaltet. Der unterirdische, noch verrohrte Abschnitt gleich unterhalb der Brücke wurde zunächst im alten Zustand belassen. Das soll sich nun ändern. „Es ist bald soweit: Im Frühjahr öffnen wir den Durchlass und holen den Borbecker Mühlenbach auch an dieser Stelle ans Tageslicht zurück“, sagt Abawi.
Bereits fertiggestellt hat die Emschergenossenschaft die großen unterirdischen Regenwasserbehandlungsanlagen im Nachtigallental. Dort müssen nun lediglich noch die Stadtwerke Essen ihre eigenen Kanäle an die Anlagen der Emschergenossenschaft anschließen. Die Regenwasserbehandlung dient dazu, sauberes Regenwasser von Schmutzwasser zu trennen. Während das Abwasser in den Kanal geleitet wird, fließt das saubere Regenwasser dort künftig in die Gewässer.