Holthausen. .
Am letzten Schultag hält es ohnehin keinen Schüler, keine Schülerin mehr länger als nötig auf den Stühlen im Klassenzimmer, und so kam die jährliche Aktion „Mülheim räumt auf“ den 13- bis 14-Jährigen am Freitag sehr gelegen.
Die gesamte Stufe 8 der Luisenschule, fast 150 Jugendliche, beteiligten sich an der Aktion, ein paar Siebtklässler machten auch noch mit, und man kann davon ausgehen, dass es rund um die Schule vor Ferienbeginn selten so sauber war.
Die Luisenschule ist nur eine von 19 Mülheimer Schulen, die in diesem Jahr wieder mit dabei waren: 73 Klassen aus allen Schulformen und drei Kitas, verteilt übers gesamte Stadtgebiet, machten zum Auftakt der jährlichen Säuberungsaktion mit, die es schon seit 37 Jahren gibt. 1820 Kinder und Jugendliche sammelten den Müll, den andere achtlos weggeworfen haben, in Säcken, die die MEG, die die Aktion seit Jahren betreut, an 30 Sammelstellen abfahren ließ. Insgesamt beteiligen sich 1965 Bürger an der Herbstaktion.
Sammelaktion gehört zum pädagogischen Gesamtkonzept
Auf rund 7,4 Tonnen von Freiwilligen aufgesammelten Müll werde man wohl in diesem Jahr nach dem Wochenende wieder mindestens kommen, schätzt Michael Keller, Abfallberater beim Mülheimer Entsorger. Auch am heutigen Samstag sind wieder etliche Bürger – darunter fünf Vereine und viele andere Freiwillige – ausgestattet mit Müllsäcken, Müllzangen, Handschuhen und Orientierungskarten unterwegs, um am Entenfang, auf dem Auberg, in der Saarner Aue, in Dümpten, Broich und anderen Teilen der Stadt aufzuräumen. Die Sammelaktion findet immer erst nach dem 1. Oktober statt, damit in Grünanlagen und Naturschutzgebieten keine Tiere aufgeschreckt werden, die Nachwuchs aufziehen, erklärt Michael Keller.
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An der Luisenschule in Holthausen gehört die Müllsammelaktion seit Jahren zum pädagogischen Gesamtkonzept der Schule, sagt Lars Wolf, der Umweltbeauftragter des Gymnasiums ist. „Wir sind in jedem Jahr mit dabei.“ Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein werden an der „Umweltschule“ nicht nur im Unterricht vermittelt: Die Schule hat eine Umwelt-AG, sammelt alte Batterien, CDs und Korken.
Das Altpapier kann direkt im Klassenzimmer abgelegt werden. In der Woche vor den großen Ferien veranstaltet die Luisenschule einen Umwelttag, berichtet Lars Wolf, der Biologie und Sozialwissenschaft unterrichtet. An diesem Tag werden nicht nur, zum Beispiel, Nistkästen gebaut, sondern auch daran appelliert, dass Schüler wie Lehrer zu Fuß oder mit dem Rad zum Unterricht erscheinen.