Mülheim. . Anwohner in Mülheim ärgern sich: Wieder erstreckte sich an der Essener Straße ein ganzer Gebirgszug aus leeren Kartons und anderem Verpackungsmüll. Mehrfach haben Unbekannte an dieser Stelle ihren Müll abgekippt. Die Stadt gibt zur Beseitigung wilder Kippen jährlich inzwischen eine fünfstellige Summe aus.

Am 18./19. Oktober starten die MEG und das Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) wieder ihre jährliche Aktion „Mülheim räumt auf“. Eines von vielen möglichen Betätigungsfeldern für freiwillige Sammler liegt an der Essener Straße. Neben den Papier- und Altglascontainern wird dort immer wieder Abfall abgekippt.

WAZ-Leser Werner Müller fotografierte das wiederkehrende Chaos und vermutet die Verursacher im gewerblichen Bereich. Es handele sich ausschließlich um Verpackungsmaterial, wie es bei Obsthändlern oder in Lebensmittel-Läden zu finden sei. „Privat und in solchen Mengen fällt kein Müll an.“ Zum Transport und Abladen brauche man einen Kleinlaster, „wie sie an dieser Stelle schon beobachtet wurden“. Werner Müller fordert, den Ursachen intensiv nachzugehen, „sonst hört das wilde Kippen an dieser Stelle nie auf“.

Problem in der Bürgeragentur melden

Das Problem besteht bekanntlich auch andernorts. Wer es bemerkt, kann sich an direkt an die Bürgeragentur unter 455-1644 melden. Der Weg führt weiter über das Umweltamt, wo man in zahlreichen ähnlichen Fällen tätig wird. „Wir fahren raus, schauen uns die Stellen an und versuchen, den Urheber zu ermitteln“, betont Stadtsprecher Volker Wiebels. Was zugegebenermaßen schwierig sei, die Aufklärungsquote minimal. „Sie müssen jemanden schon auf frischer Tat ertappen.“

Wer ganz sicher ist, den Umweltsünder zu kennen, kann Anzeige erstatten — beim Umweltamt oder bei der Polizei — und müsste sich in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren als Zeuge zur Verfügung stellen. Bußgelder von 40 bis hoch zu 50.000 € drohen, werden in der Praxis aber sehr selten verhängt.

So oder so wird die MEG - gegen Kostenerstattung - mit der Entsorgung beauftragt. 2012 musste die Stadt insgesamt rund 12.500 € für die Beseitigung wilder Müllkippen aufbringen. Das Budget für 2013 beträgt sogar 40.000 € und wird, so schätzt Volker Wiebels, wahrscheinlich auch komplett benötigt.