Mülheim-Heißen. Über ein Jahr lang trafen sich regelmäßig 14 Leute im Alter zwischen 13 und 91 Jahren. Es ging um Erlebnisse, Erfahrungen, Streiche, Liebe. Die Gespräche wurden aufgezeichnet und anschließend aufgeschrieben. So ist das Buch entstanden, voll rührender und anrührender Geschichten.

Ihren Stolz konnten sie kaum verbergen. Denn das Buch, das gestern Nachmittag vor knapp 100 Besuchern in der Stadtteilbücherei im Gymnasium Heißen vorgestellt wurde, ist ein kleines Juwel und das kreative Produkt eines engagierten Generationenprojektes. Kein Wunder, dass die Beteiligten am Buch „Jedes Leben ein Schatz“ gestern um die Wette strahlten.

Dieses jüngste „Baby“ des Altenprojektes der Schülervertretung des Gymnasiums Heißen ist das bislang beeindruckendste. An dem Gymnasium wurde 2006 auf Initiative der Schülervertretung der Dialog zwischen den Generationen aufgenommen, weil es bis dahin immer wieder mal Schwierigkeiten zwischen Jungen und Alten gegeben hatte. Seitdem sind verschiedene gemeinsame Projekte entstanden. Besonders angenommen wird zum Beispiel das regelmäßige Treffen, bei dem Schüler und Senioren zusammen spielen.

14 Leute haben sich mehr als ein Jahr regelmäßig getroffen

Irgendwann ist die Idee zum Buch entstanden. Mehr als ein Jahr lang trafen sich dann regelmäßig 14 Leute im Alter zwischen 13 und 91 Jahren, Schüler des Gymnasiums und Seniorinnen aus der Nachbarschaft, um mehr voneinander zu erfahren. Sie unterhielten sich über die unterschiedlichsten Lebensabschnitte und Erlebnisse, Erfahrungen, Nachbarschaftsfeiern und Streiche, ihre Familien, den Berufseinstieg -- und die erste große Liebe. Die meisten Gespräche wurden mit dem Diktiergerät aufgezeichnet und anschließend aufgeschrieben. So ist das Buch entstanden, voll rührender und anrührender Geschichten.

Tatkräftig unterstützt wurde das Entstehen vom Familiennetzwerk Heißen, der „Pflege zu Hause“ Andrea und Martin Behmenburg. Finanziert wurde das Buch mit dem Preisgeld, das die Schülervertretung seinerzeit mit dem Innovationspreis für das Altenprojekt gewonnen hatte, so dass das 160 Seiten starke Werk kostenlos ist.

Staunende Gesichter bei den Jungen, wenn die Alten erzählen

Die Autorengruppe schreibt im Vorwort, dass sich nach dem ersten Sammeln von Erlebnisberichten schnell ein Prozess der Begegnung, des Erstaunens und wertschätzenden Respektes der Generationen voreinander ergeben habe. „Allen war rasch klar, dass wir nicht die Antwort auf die Frage nach Gemeinsamkeiten oder Unterschiede sammeln oder auswerten, sondern dass wir die Gespräche, die sich als kleine Schatztruhen erwiesen, selbst dokumentieren wollten.“

Es wurde viel gelacht bei dieser Arbeit, wie zu hören war. Und es gab viele staunende Gesichter bei den Schülern, wenn die Alten aus ihrer eigenen Jugend berichteten.