Mülheim. Mülheimer Eltern waren verwirrt: Von den 1386 Elternbriefen mit Einschulungsunterlagen der Kinder waren einige fehlerhaft. Ein Papierstau in der zuständigen Poststelle führte dazu, dass viele Unterlagen falsch sortiert wurden. Diese Woche werden neue Unterlagen verschickt.

Eine Verwaltungspanne hat Irritation und Aufregung bei vielen Eltern ausgelöst. Einschulungsunterlagen, die Familien von Vorschulkindern jetzt bekamen, waren falsch sortiert. Die Anschreiben waren korrekt, aber Anmeldevordrucke, die Namen und Geburtsdatum des Kindes tragen, wurden verwechselt.

Wie viele der insgesamt 1386 verschickten Elternbriefe betroffen sind, konnte die Stadt zunächst nicht ermitteln. Es müssen aber etliche gewesen sein, denn das Echo der Mütter und Väter war gewaltig: Am Wochenende stauten sich mehr als 100 Anrufe auf dem AB der als Ansprechpartnerin genannten Mitarbeiterin, am Montag erreichten etliche weitere Meldungen die Stadt. Eltern hatten Sorge, ob sie ihr Kind rechtzeitig an der Grundschule anmelden können. Um die Betroffenen zu beruhigen und sich für den Fehler offiziell zu entschuldigen, wurde rasch eine Pressekonferenz anberaumt, an der gleich sechs Fachleute aus der Verwaltung teilnahmen, darunter zwei Dezernenten.

Papierstau führte zum Malheur

Uwe Bonan, zuständig für Finanzen und Zentrale Dienste, erläuterte die technische Panne in der Poststelle, die zum Malheur führte: Beim Sortieren und Kuvertieren der Unterlagen habe es einen Papierstau gegeben. Als der Prozess weiterlief, „gab es eine fehlerhafte Zuordnung. Und wir haben versäumt, dies zu kontrollieren.“ Wofür sich die Stadt offiziell entschuldigte („unglücklich, aber menschlich“). Gegenüber den betroffenen Familien soll der Fehler nun schleunigst korrigiert werden.

„Es wird noch in dieser Woche neue Unterlagen geben“, versicherte Bildungsdezernent Ulrich Ernst, „damit alle Eltern ihre Kinder fristgerecht am 5./6. November anmelden können.“

Keine Parallelen zu Wahlbenachrichtigungen

Die Verwaltung muss bereits zum zweiten Mal binnen zwei Monaten bei einer Postaussendung nacharbeiten. Ende August hatten rund 27.000 Bürger Wahlbenachrichtigungen erhalten, in denen falsche Wahllokale angegeben waren. Parallelen zwischen beiden Pannen gebe es jedoch nicht, erklärt Uwe Bonan: „Das war ein ganz anderer Vorgang, der an anderer Stelle passiert ist.“

Als Stadtkämmerer kann er auch beziffern, was die erneute Aussendung der Einschulungsunterlagen kosten wird, nämlich so viel wie die erste: 1165 Euro, hinzu kommt „ein kleiner Aufschlag für Buntdruck“.

Denn die neuen Unterlagen sollen sich farblich von der ersten Post unterscheiden, damit es nicht wieder zu Verwechslungen kommt.