Mülheim.
Mit dem Exposé vom Ruhrbania-Neubauprojekt des Mülheimer Wohnungsbaus (MWB) ist Mülheims Delegation zur internationalen Immobilienmesse Expo Real nach München gereist. Ruhrbania ist wieder das Mülheimer Vorzeigeprojekt. Ansonsten hat die Stadt nicht viel Neues zu bieten, so hat sie bei der Messe insbesondere die Kontaktpflege im Fokus.
Für das große Stadtentwicklungsprojekt Ruhrbania ist die Münchener Messe (7. bis 9. Oktober) mehr denn je geschaffen: In diesem Jahr steht die Leistungsschau, die sich längst nicht mehr nur auf Gewerbeimmobilien begrenzt, für den Gemeinschaftsstand der Metropole Ruhr unter dem Motto „Lebensqualität / Neues urbanes Leben“. Sowohl Kondor Wessels (Ruhrbania-Baufeld 1) als auch der MWB (Baufeld 2) sind in München mit von der Partie. Dort erwartet man in diesem Jahr rund 38.000 Besucher aus über 70 Ländern und 1660 Aussteller.
"Wichtige Kontake knüpfen"
Im Gepäck hat die Wirtschaftsförderung Mülheim & Business nach Auskunft von Wirtschaftsförderer Tim Schiebold sämtliche vermarktbare Gewerbeflächen und -immobilien. M&B-Chef Jürgen Schnitzmeier hofft, „wichtige Kontakte zu Investoren, Projektentwicklern und Maklern zu pflegen und neue zu knüpfen“. Etwa auch bei einem „Netzwerk-Abend“ der Metropole Ruhr am Dienstag im Nobel-Restaurant „Ganghofer 68“. 150 Investoren, Immobilienpartner und Gäste werden hierzu erwartet.
Ob sie in Mülheim anbeißen? Die Stadt wird viel Altbekanntes präsentieren. Etwa den ersten Abschnitt für ein neues Gewerbegebiet am Flughafen. An der Lilienthalstraße stehen gut 5100 m2 zur Verfügung. Das Areal ist erschlossen, doch mit Restriktionen belegt, die eine Vermarktung schon länger erschweren. So sind flugaffines Gewerbe und Logistik ausgeschlossen.
Der Flächen-Vorrat in Mülheim, das ist bekannt, ist knapp. An der Hardenbergstraße in Heißen (neben der geplanten Bezirkssportanlage) sind jedoch 12.000 m2 Fläche zum Verkauf gegen Höchstgebot ausgeschrieben. Noch ist nicht von großem Interesse zu hören.
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Weitaus größer noch sind Mülheims Probleme auf dem Markt der Büroimmobilien. Der Leerstand ist immens, nach WAZ-Informationen standen Ende 2012 weit mehr als 50.000 m2 Bürofläche in der Stadt leer, viele Gebäude entsprechen nicht mehr modernen Standards. So auch der Foster-Bau an der Zeppelinstraße in Holthausen. Die im April eingezogene ehemalige Karstadt-Tochter Itellium hatte Insolvenz angemeldet, weiter steht reichlich Fläche frei. Auf der Expo Real wird M&B für die Eigentümer-Vertreter „Greens & Partner“ um neue Mieter oder Investoren werben. Doch es ist wie bei vielen anderen Büroimmobilien: Man konnte sie schon in der Vergangenheit anbieten wie Sauerbier, doch an den Mann gebracht wurden nur wenige.