Mülheim.

Nach all den Verzögerungen und Vertröstungen, nach dem Konkurs des Partners und Bauträgers, nach den Auseinandersetzungen über Qualität mit der Bauverwaltung konnte der Chef des Mülheimer Wohnungsbau (MWB), Frank Esser, jetzt eine positive Nachricht setzen: Der MWB errichtet auf dem Baufeld II an der Ruhrpromenade 48 Miet- und 52 Eigentumswohnungen. Wasserlage, Grünlage, verkehrsberuhigt zu drei Seiten hin. „Viel besser kann man nicht wohnen“, wirbt Thomas Weber, Chef der Sparkassen Finanzdienstleistungs- GmbH (FDL).

Die FDL vermarktet ab sofort diese Objekte und berichtet von einem großen Interesse, noch bevor die Baugenehmigung ganz bis ins Detail vollendet ist. Nur noch Kleinigkeiten, sagt Esser, doch auch die dauern und werden voraussichtlich im Dezember abgearbeitet sein. Hürden soll es keine mehr geben.

„Spätestens am 1. April 2014 geht es los“

Im Winter startet jedoch kein Bauunternehmer, das in dem Fall die Porr GmbH Deutschland sein wird. Das hat nicht nur mit der Kälte zu tun, sondern auch mit dem möglichen Hochwasser und den Auswirkungen auf das Grundwasser, wie Jürgen Steinmetz, Architekt beim MWB betont. „Spätestens am 1. April 2014 geht es los“, versichert Frank Esser und will den Fertigstellungstermin auf jeden Fall einhalten: 31. Dezember 2015.

35 Mio. Euro investiert der Mülheimer Wohnungsbau, der durch die Insolvenz von Heine Bau und den Ausstieg von Unternehmer Jochen Hoffmeister als einziger Investor an der Stelle übrig geblieben ist. Mancher in Verwaltung und Politik hatte zwischenzeitlich schon den Glauben an das Projekt verloren. Umso mehr freut sich OB Dagmar Mühlenfeld, dass es doch klappt „Ich bin erleichtert“, gesteht sie und erinnert auch daran, dass durch die Finanzkrise viel Zeit an der Promenade verloren wurde.

Preislich will der MWB punkten

Auf 7000 Quadratmetern zwischen Rathausmarkt, Ruhrufer und Hafenbecken entstehen drei Baukörper, und das in aufgelockerter Bebauung, weshalb man bei der MWB in dem Objekt eine größere Attraktivität sieht als beim Nachbarn Kondor Wessels. Auch preislich will der MWB punkten: Bei den Mietwohnungen wird eine Kaltmiete von zehn Euro pro Quadratmeter verlangt, bei den Eigentumswohnungen mit Größen zwischen 65 und 242 Quadratmetern bewegen sich die Preise von 167.000 bis 800.000 Euro. Die Qualität am Bau unterstreichen alle, nach den jüngsten Debatten um Balkone, Fenster und Traufkanten.

Bleibt als Sorgenkind das hässliche leerstehende Kaufhofgebäude mit zunehmenden Vandalismusschäden gleich um die Ecke. Die Oberbürgermeisterin signalisiert: Es wird in „nicht allzu ferner Zukunft“ eine Lösung geben.