Heiligenhaus. . Stinkende Essensreste, alte Bildröhren: Eine wilde Müllkippe auf dem Parkplatz des Immanuel-Kant-Gymnasiums ließ WAZ-Lesern Roswithe van der Brügge zum Telefon greifen. Die WAZ hakt nach.

Roswitha van der Brügge ist entsetzt. „Das sieht da aus wie ein Schweinestall, das zieht doch Ratten an“, schimpft die Anwohnerin der Herzogstraße und meint damit den Parkplatz des Immanuel-Kant-Gymnasiums. „Bis vor ein paar Wochen war alles prima, jetzt geht es wieder los, da hat sich einiges angesammelt.“ Und zwar Müll in jeder Form: Stinkende Essensreste, Elektroschrott und Hausmüll.

Die WAZ sah nach und kümmerte sich. Ob es sich um ein und denselben Umweltsünder handelt, der da seinen Keller oder seine Wohnung entrümpelt hat, bleibt dahingestellt. Jedenfalls türmen sich in der einen Ecke des Parkplatzes die kaputten Reste einer Musikanlage, bunte Elektrokabel liegen im Gebüsch. Gegenüber, an den Papier,- und Glascontainern, sieht es noch unappetitlicher aus. Bein Anblick von schmierigen Margarine-Bechern und stinkenden Eierschalen möchte man am liebsten gleich weitergehen und hätte fast den schäbigen Rest übersehen: Dahinter liegen zerfledderte Automatten, Dosen mit Resten von Holzschutzmitteln und zwei alte Bildröhren. Eine ältere Frau, die gerade Altglas in den Containern entsorgt, schüttelt da nur den Kopf: „Widerlich. Wer macht nur so etwas?“

Das wüssten Kerstin Plambeck, Leiterin des Bürgerbüros, und Rolf-Peter Dixken von den Technischen Betrieben auch gerne. „Wir werden das natürlich sofort im Laufe des Dienstag-Vormittags beheben“, versprach Dixken. „Wir wollen ja nicht, dass Ungeziefer angelockt wird. Und allein schon wegen der Geruchsbelästigung liegt es in unserem Interesse, dass so etwas schnell entsorgt wird.“ Daher sei man auch dankbar über die Anregungen aufmerksamer Anwohner. Der Schul-Parkplatz gehöre, was die Entsorgung von Müll betrifft, eigentlich nicht zu den „Spitzenreitern“ in der Stadt. Und zumindest in den letzten zwei Monaten, so der Mitarbeiter der Technischen Betriebe, finde sich kein entsprechender Eintrag in der Einsatz-Liste.

Wie kommen Menschen nur auf die Idee, ihren Hausmüll durch die Gegend zu schleppen und die Essensreste einfach irgendwohin zu kippen? „Da der Hausmüll nach Gewicht berechnet wird, meinen die Leute wohl, auf diese Art und Weise und auf Kosten der Allgemeinheit sparen zu können“, meint Rolf-Peter Dixken.

Das allerdings kann verdammt teuer werden. Denn wer Müll einfach so wegwirft, begeht eine Ordnungswidrigkeit, stellt Bürgerbüro-Leiterin Kerstin Plambeck klar. „Das Bußgeld ist variabel. Es ist ja ein Unterschied, ob Sie Chemikalien entsorgen oder ein Blatt Papier wegwerfen.“ In der Regel müsse man mindestens 35 Euro berappen, die Summe hänge aber auch von der Einsicht der erwischten Umweltsünder ab. Und man erwische viele, nicht nur auf frischer Tat, vor allem auch noch im Nachhinein, betont Kerstin Plambeck. „Wie, das möchte ich hier nicht verraten. Nur soviel: Wir haben da schon die ein oder andere Möglichkeit.“