Mülheim. Der Bürger, dein Freund und Helfer - die Polizei freut sich über zunehmende Hinweise aus der Bevölkerung, die zur Ergreifung von Kriminellen führen. Der Polizeisprecher vermutet dahinter einen Sinneswandel: “Ich glaube, immer mehr Leute entwickeln einen Sinn fürs Gemeinwohl.“

„Die Polizei, dein Freund und Helfer.“ Den Satz kennt man ja. Aber auch die Gesetzeshüter können nicht überall sein. Dann heißt es „Selbst ist der Bürger“, die Polizei bekommt immer öfter Hinweise aus der Bevölkerung. Beispiel gefällig? Erst in dieser Woche konnte die Polizei in Saarn einen Fahrraddieb dingfest machen, nachdem eine aufmerksame Anwohnerin die Beamten mitten in der Nacht informiert hatte.

Oder am 19. September, als nach einer Brandstiftung der entscheidende Hinweis, der zur Ergreifung des Täters führte, von Nachbarn kam. Am 17. September bemerkten wachsame Anwohner in Broich verdächtige Personen, die dabei waren, mit Stemmeisen eine Lottoannahmestelle aufzubrechen. Und nur wenige Tage zuvor, am 13. September, schritten couragierte Mitbürger gleich zwei Mal zur Tat: Am Vormittag führten Hinweise aufmerksamer Nachbarn in Speldorf zur Verhaftung mehrerer Einbrecher, am Nachmittag ging ein 18-Jähriger dazwischen, als er mitbekam, wie ein Betrunkener mit Steinen auf Grundschüler warf.

Vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung

„Das freut uns natürlich“, sagt Polizeisprecher Peter Elke. „Uns ist in den vergangenen Wochen aufgefallen, dass gerade in Mülheim vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung kommen.“ Ob es allerdings wirklich einen zunehmenden Trend gibt, könne er faktisch momentan noch nicht belegen. „Vom Bauchgefühl her würde ich aber sagen, dass es definitiv so ist.“ Auch die Qualität der Hinweise sei sehr hoch: „Viele davon haben zu Festnahmen geführt“, so Elke weiter.

Der Polizeisprecher hat in dem Fall eine Theorie: „Ich glaube, immer mehr Leute entwickeln einen Sinn fürs Gemeinwohl.“ Das fange bei der Beobachtung von Straftaten an und reiche bis hin zur Schlichtung eines einfach Streits. Was Peter Elke besonders freut ist, dass auch die jüngere Generation viele nützliche Hinweise liefert: „Das sind nicht unbedingt nur ältere Menschen. Ich habe den Eindruck, dass auch viele jüngere Leute momentan wieder einen Sinn für Gemeinschaft und Zusammenhalt entwickeln und die Augen offen halten.“