Mülheim. Das Mülheimer Planungsamt beschäftigt sich derzeit mit einer möglichen Umgestaltung des Rathausmarkts, auf dem dann vielleicht ab dem Jahr 2015 wieder Wochenmärkte stattfinden könnten. An einem “Runden Tisch“ wird nun beraten, wie die Pläne konkret umgesetzt werden können.

Frühestens 2015 soll es einen professionell betriebenen Wochenmarkt auf einem neu gestalteten Rathausmarkt geben. Dies kündigte nun Planungsamtschef Jürgen Liebich an.

Im Planungsausschuss machte Liebich deutlich, dass eine Ausschreibung für den Marktbetrieb gegenwärtig keinen Sinn mache, da weder ein Beschluss zur Umgestaltung des Rathausmarktes gefasst noch klar ist, wann der benachbarte Hochbau auf Ruhrbania-Baufeld 2 steht. Die Verwaltung werde daher mit einer Ausschreibung bis zum zweiten Quartal 2014 warten.

Alternativlösungen sind weiter im Gespräch

Ende des kommenden Jahres könne dann noch rechtzeitig ein Wochenmarktbetreiber den Zuschlag erhalten, um in der ersten Jahreshälfte 2015 den Neustart zu wagen – allerdings „in Abhängigkeit zu Baufeld 2“. Dabei ist weiter unklar, ob der Markt künftig tatsächlich und ausschließlich am Rathaus stationiert sein soll.

Alternativlösungen, so Liebich, seien weiter im Gespräch – auch weil nicht nur Experten während einer Bürgerbeteiligung zur Gestaltung des Rathausmarktes Zweifel angemeldet hatten, ob eine abrupte Verlagerung von der Schloßstraße Sinn macht. Das derzeitige Umfeld dort sei nicht erfolgversprechend.

Mit Themenmärkten zurück in den Fokus?

Die Stadt hat einen „Runden Tisch Wochenmarkt“ initiiert, an dem neben der Fachverwaltung die Werbegemeinschaft Innenstadt, das City-Management, die MST und Mülheim & Business sitzen. Auch die wenigen verbliebenen Händler der Schloßstraße würden eingeladen, so Liebich etwas zweideutig auf Nachfrage der MBI.

Klar ist: Die Verlagerung des Marktes zum Rathaus soll „langfristig und behutsam“ vonstatten gehen, etwa auch über „eine Teilverlagerung nur an bestimmten Wochentagen“. Noch ist alles offen. Eine Überlegung ist auch, den Rathausmarkt zunächst schrittweise wieder in den Fokus der Bürgerschaft zu rücken – mit verschiedenen Themenmärkten. „Wichtig ist“, so die Verwaltung, „dass das Konzept fachlich schlüssig und attraktiv für die Innenstadt ist.“

Feuerwehr-Zufahrten ändern

Planungsausschussvorsitzender Dieter Wiechering (SPD) reagierte derweil auf einen Bericht dieser Zeitung und konfrontierte das Planungsdezernat mit der Kritik von Hauseigentümern an der Ostseite des Rathausmarktes, dass örtliche baurechtliche Beschränkungen den Eigentümern keinen Spielraum für Investitionen ließen – etwa seien Investitionen in eine Modernisierung nur wirtschaftlich, wenn endlich auch Balkon-Anbauten genehmigt würden oder Restriktionen für die Gebäudetiefe und -höhe wegfielen.

Ob die Verwaltung denn in Kontakt mit den Eigentümern stehe, wollte Wiechering wissen. „Aktuell nicht“, räumte Amtsleiter Liebich ein. Wenn das baurechtliche Veto gegen Balkone etwa an der Rettungswege-Problematik liege, so Planungsdezernent Peter Vermeulen, „könnten im Zuge der Umplanungen ja Feuerwehr-Zufahrten geändert werden.“